Verkehrsplanung Grüne fordern, Grünphasen an Ampeln verlängern

Krefeld · Für Ältere und Gehbehinderte ist die kalkulierte Geschwindigkeit von 1,2 Metern pro Sekunde zu schnell.

 Ana Sanz, Mobilitätssprecherin der Grünen.

Ana Sanz, Mobilitätssprecherin der Grünen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

(sti) Der Fußübergang auf dem Ostwall in Höhe der Haltestelle Rheinstraße ist das beste Beispiel, warum die Grünen sich um die Dauer von Grünphasen an Ampeln im Stadtgebiet Gedanken machen. Selbst für junge und gesunde Menschen reicht die Zeit der Grünphase oftmals nicht, um die Straße vollständig zu überqueren, ehe die Ampel rotes Licht für Fußgänger zeigt.

In den bisherigen Diskussionen um das Mobilitätskonzept sei man sich einig gewesen: Zu Fuß gehen solle in Krefeld sicherer und attraktiver werden. „Ein erster Schritt könnte sein, die Ampeln fußverkehrsgerechter zu schalten“, erklärte Ana Sanz, Mobilitätssprecherin der Grünen Fraktion, am Montag. „Denn Gehen ist gesund, klimaneutral, erlaubt soziale Kontakte und belebt die Innenstädte.“

In der Regel rechnen die Krefelder Verkehrsplaner, dass Fußgänger*innen mit einer Geschwindigkeit von 1,2 Metern pro Sekunde über die Straße gehen, das entspricht 4,3 Kilometern in der Stunde. Die Grünphasen seien häufig so kurz, dass auch bei diesem Tempo die Ampeln auf Rot umspringen, bevor man die Straße überquert habe, berichtete Ana Sanz. Besonders Menschen mit Einschränkungen, die sich mit einer Geschwindigkeit von 0,8 bis ein Meter pro Sekunde oder noch langsamer bewegen, fühlten sich sehr unsicher in dieser Situation.

Ein Beispiel dafür sei die Signalanlage an der Kreuzung Kölner Straße/Fütingsweg im Südbezirk. Dort hätten die Fußgänger abhängig von der Straßenbahn zwischen 11 und 14 Sekunden Zeit, um die 18 Meter bis zur anderen Straßenseite zurückzulegen.

„Das ist eine unzumutbare Situation für die älteren Anwohner, auch wenn mit Rotbeginn die sogenannte Schutzzeit läuft. Wir Grünen schlagen vor, die Ampelphasen für eine Gehgeschwindigkeit von 0,8 Meter pro Sekunde  zu planen, sowie mehr Querungsmöglichkeiten und -hilfen zu schaffen. Angesichts der demografischen Entwicklung sollte dies eine Selbstverständlichkeit sein“, forderte Ana Sanz.

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