Solidaritätsaktion Auch Krefeld beteiligt sich an Regenbogen-Aktion der Solidarität

Krefeld · Die Grotenburg und ein Bus der Stadtwerke wurden in kurzfristig organisierten Aktionen beleuchtet – als Zeichen der Solidarität mit Homosexuellen.

 Regenbogenaktion am Grotenburg-Stadion.

Regenbogenaktion am Grotenburg-Stadion.

Foto: Samla

Wie in vielen Orten hat es auch in Krefeld Solidaritätsaktionen rund um die  Regenbogen-Farben gegeben, die als Zeichen der Solidarität mit Homosexuellen und anderen sexuellen Orientierungen gilt. Die Stadt, das Christopher-Street-Day-Komitee (CSD) und das Krefelder Unternehmen Laser-Art  haben die Grotenburg in Regenbogenfarben getaucht, wie es auch bei Fußballstadien in anderen Städten wie Köln, Frankfurt, Berlin oder Augsburg als Ersatz für das in München der Fall war. Dort wurde der Plan, das Stadion zu illuminieren, bekanntlich von der UEFA untersagt. „Es war eine ziemliche Hau-Ruck-Aktion. Um 14 Uhr bekam ich einen Anruf, ob es möglich sei, nur die Finanzierung müsse noch geklärt werden. Um 16 Uhr kam dann das OK. Wir waren gerade in unserem zweiten Büro in der Nähe von Koblenz und sind dann im Feierabendstau schnell zurückgefahren. Leider haben wir sogar eine falsche Kiste in der Eile eingepackt und haben so vor Ort noch Kabel und Stecker leihen müssen“, berichtet Jürgen Engel vom Team Laser Art.

Auch die Stadtwerke Krefeld beteiligten sich. „Am Mittag kam die Idee auf, etwas zu tun. Eine Illumination des SWK-Towers selbst haben wir schnell verworfen. Das wäre in der Kürze der Zeit nicht umsetzbar gewesen. Aber wir haben dann einen Bus vor das Gebäude gestellt und beleuchtet. Wir unterstützen die Initiative für LGBTQ-Rechte ausdrücklich“, sagt SWK-Sprecher Dirk Höstermann. LGBTQ ist eine aus dem englischen Sprachraum übernommene Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual Transgender Queer (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender queer).

Für die Krefelder Queer-Gemeinde haben diese Aktionen einen großen Stellenwert. „Ich bin queer und engagiere mich unter anderem im CSD-Komittee für die Belange von LGBTQ-Menschen. Die neue Gesetzgebung in Ungarn habe ich natürlich mitbekommen und finde es erschreckend. Schon die Aktionen der DFB-Elf, wie die Armbinde von Manuel Neuer und verschiedene Äußerungen, waren für mich ein tolles Zeichen. Aber was jetzt passiert, finde ich unglaublich toll. Der Hype, der in den vergangenen zwei, drei Tagen entstanden ist, ist einfach nur geil. Gerade die Grotenburg hat ja in Krefeld einen hohen emotionalen Wert“, sagt Levent Sirkan, Vorstandsmitglied des CSD. „Was gerade läuft, ist aus meiner Sicht ganz großes Kino. Diese breite Unterstützung gibt ein schönes Gefühl. Allerdings zeigen einige Kommentare in sozialen Medien und unter Artikeln auch, dass noch viel Arbeit vor uns liegt“, so der Aktivist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort