Krefeld Grotenburg-Stadion: Die Westkurve wird begrünt

Krefeld · Der Unterrang im Stadion soll mit Mutterboden bedeckt werden. Die SPD spricht von einer "Billiglösung".

Grotenburg: Das ist die Heimat des KFC
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Der Sportausschuss hat mehrheitlich beschlossen für 17 100 Euro die Westtribüne der Grotenburg so umzubauen, dass dort rund 3150 Stehplätze nach neuen Richtlinien geschaffen werden (wir berichteten). Das Stadion sei trotz der Sperrung nach aktuellem Stand regionalligatauglich, so die Stadt, verfüge allerdings nur über eine Kapazität von 10 000 Sitzplätzen.

Für den Oberrang der Westkurve fordert die Polizei eine Abtrennung des Oberrangs vom (wegen fehlender Wellenbrecher) nicht nutzbaren Unterrang. Nach derzeitiger Einschätzung lässt sich hier mit geringerem baulichen Aufwand eine 1,10 Meter hohe verzinkte Barriere nachrüsten und der untere Teil mit Mutterboden anböschen sowie mit Bodendeckern bepflanzen.

Außerdem muss der Zugang zur gesperrten Osttribüne ebenso verhindert werden, wie ein Zugang zum nördlichen Teil der Westkurve. Insgesamt kosten die Materialen für diesen Umbau 17 100 Euro, die Personalkosten kommen noch hinzu. Auf den Stehrängen der überdachten Südtribüne wird ein Umbau in eine zehnstufige Anlage favorisiert. Es muss vor der vordersten Stufe eine durchgehende Schranke von 1,10 Meter angebracht werden. Nach jeweils fünf weiteren Stufen wird zur Erfüllung der Vorgaben der Einbau von drei Meter langen L-Stein-Elementen als Barrieren angestrebt, deren Abstände untereinander den Vorgaben entsprechend nicht mehr als fünf Meter betragen.

Mit einer Fertigstellung vor Saisonbeginn am 27. Juli wird nicht gerechnet. Eine Umrüstung der Osttribüne wird zurückgestellt, solange über den diskutierten Stadion-Neubau nicht entschieden worden ist.

Bürgermeister Frank Meyer (SPD) zeigt sich enttäuscht über die Entscheidungen im Sportausschuss. "Die Mehrheit im Ausschuss hat gegen unsere Stimmen eine absolute Billiglösung für die Grotenburg verabschiedet. Auf der Westtribüne sind die schlechtesten aller Stehplätze im Stadion. Um diese 3150 Plätze zu erhalten, werden 3200 Euro ausgegeben. Aber 13 900 Euro werden verwendet, um die restlichen Tribünen zu sperren". Das stehe in keiner Relation.

Als unverzichtbar bezeichnet Meyer die überdachten Stehplätze auf der Südtribüne (Blöcke P und Q). Dass die Verwaltung keinen eindeutigen Planungsauftrag für diesen Bereich bekommen hätte, bezeichnet er als "schweren Fehler". Das Argument Philibert Reuters' (CDU), der Haushalt habe für diese Maßnahme keine Luft mehr, lässt Meyer nicht gelten. "Derselbe CDU-Ratsherr hat nur 24 Stunden vorher im Finanzausschuss auf ein Defizit im Königpalast von 2,7 Millionen Euro noch einmal 125 000 Euro städtisches Geld draufgepackt. Das war alles kein Problem."

(sti)
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