Digitalfunk-Test in Krefeld Großbrand-Szenario mit 100 Autos simuliert

Krefeld · Bei einer Großübung in Krefeld auf dem Parkplatz am Grotenburg-Stadion am Donnerstagmorgen haben rund 100 Einsatzwagen der Polizei eine Brandkatastrophe durchgespielt. Die Einsätzkräfte erzeugten damit einen echten Belastungstest für den digitalen Polizeifunk, der ab 2014 flächendeckend in NRW eingeführt werden soll.

Großübung der Polizei an der Grotenburg
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Großübung der Polizei an der Grotenburg

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Neben der Polizei Krefeld waren auch Einsatzkräfte aus Oberhausen, Mönchengladbach sowie den Kreisen Kleve und Wesel vor Ort. Simuliert wurde ein überregionaler Einsatz bei einer großen Brandkatastrophe und damit ein durchaus vergleichbarer Fall wie die beiden Krefelder Großbrände bei Holz Roeren und Compo im vergangenen Jahr.

Im Digitalfunknetz sollen zukünftig Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (Polizei, Feuerwehr, Zoll und Rettungsdienst) in einem bundesweit einheitlichen digitalen Sprach- und Datenfunksystem miteinander kommunizieren. Dieses Digitalfunknetz wird seit Jahren aufgebaut.

"Neben den vier kommerziellen Mobilfunknetzen ist der neue Digitalfunk das fünfte Netz in Deutschland, das vom Staat aufgebaut wird", erklärte der Projektleiter Digitalfunkeinführung der Polizei Krefeld, Jürgen Klaffki. Die Polizei Krefeld befindet sich seit Oktober 2012 im erweiterten Probebetrieb. In dieser Phase sollen eventuelle Schwachstellen des Systems erkannt und beseitigt werden.

Klaffki nennt eine verbesserte Sprachqualität, den Wegfall von Reichweitenproblemen, einen Alarmierungsknopf für Notfälle und die absolute Abhörsicherheit als wesentliche Aspekte der neuen Technik und bezeichnet den Digitalfunk als Quantensprung. Nachdem er ursprünglich schon zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 starten sollte, soll es nun ab 2014 in NRW endgültig so weit sein.

Schon jetzt sind alle Einsatzfahrzeuge der Krefelder Polizei mit digitalen und analogen Funkgeräten ausgestattet. Sobald auch die letzte Polizeistation in NRW auf die neue Technik umgestellt hat, wird nach einer gewissen Übergangsphase der analoge Polizeifunk abgestellt.

Eine erste Einschätzung der Ergebnisse der Großübung konnte Jürgen Klaffki auch schon mitteilen: "Wir haben eine hohe Netzlast auf die Basisstation Krefeld getestet. Derzeit gehen wir davon aus, dass wohl alles wie geplant funktioniert hat."

(jco)
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