Krefeld Meyers Vision für Krefeld

Groß war der  Publikumsandrang bei Meyers Impulsvortrag zur Ausstellungseröffnung „Krefeld kann was“ über seine Ziele für Krefeld.

 Das Foyer der Volkshochschule war bis auf den letzten Platz besetzt, einige Zuschauer mussten sogar stehen, als Oberbürgermeister Frank Meyer seine Vorstellungen über die Ziele für Krefeld vorstellte und mit den Bürgern diskutierte.

Das Foyer der Volkshochschule war bis auf den letzten Platz besetzt, einige Zuschauer mussten sogar stehen, als Oberbürgermeister Frank Meyer seine Vorstellungen über die Ziele für Krefeld vorstellte und mit den Bürgern diskutierte.

Foto: Lothra Strücken/Lothar Strücken

Krefelds Bürger wollen mitreden. Erneut ist die Volkshochschule mit einer Veranstaltung zum Thema Stadtentwicklung in der Bürgerschaft auf überwältigendes Interesse gestoßen. Anlässlich der Ausstellungseröffnung zu „Krefeld kann was“ hielt Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD) einen Impulsvortrag über seine Pläne und Ideen für die Zukunft der Stadt Krefeld. Deutlich mehr als 100 Besucher waren der Einladung in das Forum der VHS gefolgt; einige nutzten die Gelegenheit zum Dialog mit dem Stadtoberhaupt. Moderiert wurde der Abend durch den WDR-Journalisten Michael Heussen. „Ein Thema von der Sonntagsrede in die Montagshandlung übertragen zu bekommen“, sei die stete Herausforderung, sagte Meyer zu Beginn des Abends.

In seinem gut zwanzigminütigen Vortrag nannte er die derzeit diskutierten Pläne zu den Themen Kita-Ausbau, Mobilitätskonzepte, Planung eines „wirtschaftlich starken Krefelds“ und insbesondere das Thema „Sicherheit und Sauberkeit“. „Ich bin nicht derjenige, der mit dem Sheriff-Stern durch die Stadt läuft, dennoch muss man die Drogenszene auf dem Theaterplatz nicht dulden.“ In der Vergangenheit habe man den Umgang mit der Situation „laissez faire“ gehandhabt. Eine Verbesserung der Zustände erhoffe er sich zukünftig dadurch, dass der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) seinen Sitz am Theaterplatz bekomme.

Insgesamt bezeichnete Meyer Krefeld als „attraktive Stadt“, in der es aktuell gelte, den Sanierungsstau aufzulösen. „Es gab lange Zeit keine Analyse zum Zustand der Schulgebäude“, so Meyer. Die nun erstellte Mängelliste schaffe Transparenz und habe notwendige Maßnahmenkosten in Höhe von 145 Millionen Euro ergeben. Hinzu komme, dass auch „die Sportstätten so aussehen wie die Schulen“. Hinsichtlich der baulichen Entwicklung und den entsprechenden Entscheidungen für „ein Krefeld in zehn oder fünfzehn Jahren“ wünsche er sich, neben Schul- und Kita-Ausbau, die Grotenburg in gutem Zustand für einen guten Fußball, dass das P&C Haus nicht mehr P&C Haus heiße, sondern wieder „vernünftig bespielt“ werde, und dass es einen „vernünftig bebauten Theaterplatz“ gebe. Meyer deutete an, hierzu gebe es aktuell eine „spannende Diskussion“; die „Stimmen der Politik scheinen sich zu verfestigen“, dass man sich dort zukünftig den Verwaltungsstandort vorstellen könne.

Seine Amtszeit habe ihn gelehrt, „nicht alle Pläne auf einmal“ umzusetzen, und gelegentlich erlebe seine „Lust auf Veränderung“ auch einen „Dämpfer“. Verwaltung könne auch „Bremsklotz“ sein, und mit über dreitausend Mitarbeitern gleiche Verwaltung einem Dampfer. Um wendiger zu werden, heiße es an manchen Stellen „Verwaltungsstrukturen aufzubrechen“. „Das dauert, und da soll der neu gegründete Kommunalbetrieb helfen“, erklärte Meyer.

Zuversichtlich zeigte sich Meyer hinsichtlich der Zustände von Straßen und Radwegen. Er habe mit Beginn seiner Amtszeit zum Thema Schlaglöcher die meisten Anschreiben bekommen. Zu deren Behebung seien für die nächsten Jahre 140 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt worden. Es kursiere der Witz, dass Krefeld ein Straßennetz von 800 Kilometer habe, und gefühlt seien davon 900 Kilometer kaputt. „Ich gehe davon aus, dass diesen Witz in ein paar Jahren kein Mensch mehr versteht.“

Insgesamt wurden die Wünsche und Pläne Meyers von einem überwiegend wohlwollenden Publikum freundlich applaudierend aufgenommen. Abgesehen von einem Teilnehmer, der bezweifelt, dass die Stadt genügend Rücklagen bei den Pensionszulagen für die Versorgung ihrer Mitarbeiter im Alter gebildet hat, blieben Kontroversen mit dem Oberbürgermeister aus. Erneut angemahnt wurde jedoch von einer Besucherin die weiterhin „blamable Situation“ in den Ausgängen der Tiefgarage unter dem Rathaus. Vom Oberbürgermeister „mitgenommen“ wurde sowohl die Anregung, über die Möglichkeit eines Konzeptes für eine „autofreie Innenstadt“ und ein „grünes“ Krefeld“ nachzudenken. Um zu erörtern, was sich die Bürgerin unter einem grünen Krefeld im Detail vorstellt, verwies Meyer auf die Möglichkeit eines persönlichen Gesprächs und auf seine „stets offene Tür“.

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