Eine Einrichtung der Graf Recke-Stiftung In Krefeld öffnet die erste Kneipp-Kita
Krefeld · Wasserspiele gehören zum festen Bestandteil dieser Kindertagesstätte, die ab August an der Randstraße zu finden sein wird. In sechs Gruppen werden Kinder ganzheitlich gefördert und machen sinnliche Erfahrungen.
Wenn am 1. August planmäßig die neue „Weltentdecker“-Kita an der Randstraße eröffnet, soll es in mehrerer Hinsicht eine Neuheit für Krefeld sein. Denn es ist nicht nur das erste Objekt des privaten Trägers, Graf Recke-Stiftung, in der Stadt, sondern auch die erste Kneipp-Kita in Krefeld.
Nun verbinden die meisten Menschen mit Kneipp vor allem knöcheltiefe Bäder in eiskaltem Wasser. „Das ist aber sicher nicht im Zentrum unseres Konzepts“, sagt die Fachberaterin der Graf Recke Kindertagesstätten gGmbH, Melanie Aha, und lacht. „Kneipp bedeutet vor allem einen ganzheitlichen Ansatz. Es gibt dabei fünf Säulen: Wasser ist die eine, aber auch Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen und Balance. Auch bei uns wird es einen Raum geben, in dem die Kinder mit Wasser spielen und es erfahren können. Dazu ist ein Wasserbad vorhanden, das ungefähr vier Duschtassen umfasst und für gewöhnlich auch warm ist. Wobei ich nicht ausschließen will, dass wir auch mal eiskaltes Wasser einlassen, um den Kindern diese Sinneserfahrung zu bieten“, erläutert sie.
Zentral sei aber weder das Schwimmen noch die Kneipp-Kur, sondern eben das Erleben des Elements. „Wir haben sehr viel größere Flächen als vom Land vorgesehen. Das betrifft sowohl den Innenraum, als auch die Außengelände. Damit sind wir viel freier“, betont sie. Für Stadtdirektor Markus Schön eine sehr positive Situation. „Die Bedingungen an der Randstraße sind einfach so, dass dieser Platz vorhanden ist. Damit sind wir sehr froh, dass wir diese tolle Kita bekommen“, betont er, und Sonja Pommeranz, Leiterin des Fachbereichs Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung, ergänzt: „Durch sie können wir, wenn wir mal eine reine Stadtteilbetrachtung anlegen, den Bedarf des Krefelder Westens zu fast 100 Prozent decken. Auf die gesamte Stadt gesehen fehlen aber immer noch rund 1.250 Plätze.“
Doch wie soll das Konzept in der Weltentdecker-Kita konkret aussehen? Das erläutert die designierte Leiterin Rebecca Mockschan: „Generell geht es um Ganzheitlichkeit. Wir haben unterschiedliche Räume. Den genannten Wasserraum, aber auch einen Bewegungsraum, einen Werkraum, ein Atelier zum Malen und Basteln, einen Handwerksraum oder einen Hauswirtschaftsraum, in dem die Kinder kochen oder backen können. Sie entscheiden fast immer frei, in welchem Raum sie sein wollen. Unsere Mitarbeiter werden nicht für einzelne Gruppen, sondern primär für die jeweiligen Räume verantwortlich sein. Natürlich flexibel und bedarfsgerecht.“
Die sechs Gruppen (20 Kinder der Altersgröße null bis drei Jahre, und je 40 im Alter zwei bis sechs und drei bis sechs Jahre finden Platz) bestünden weitgehend auf dem Papier. „Das geht so weit, dass die Kinder zum Beispiel an ihrem Geburtstag eine kleine Feier machen und selbst entscheiden, wen sie einladen wollen“, sagt sie.
Das Konzept sei dabei nicht nur für Kinder, sondern auch für Mitarbeiter vorteilhaft. „Wir wollen ein guter Arbeitgeber sein. Dabei gilt es natürlich in diesem speziellen Bereich, den Ausgleich zwischen Mitarbeitern, Eltern und Kindern zu finden. Ich bin aber überzeugt, dass uns das gut gelingt“, meint der Geschäftsbereichsleiter der Stiftung, Michael Mertens. Noch sei die Personalsuche in vollem Gange. „Wir sind optimistisch, bis August alle 20 Stellen besetzt zu haben. Bisher laufen die Bewerbungsverfahren gut. Aber in Zeiten der Fachkräftekrise ist es wichtig, dass die Stadt uns für den Notfall Hilfe zugesichert hat. Überhaupt läuft die Zusammenarbeit auch im Vergleich zu anderen Städten sehr gut“, betont er.
Die neue Kita sei die zweite im Unternehmen mit Kneipp-Konzept. „Eltern oder potentielle Mitarbeiter können sich auch über die Kita Sonnenblume in Mühlheim/Ruhr informieren“, ergänzt er. Gleich mehrere Mitarbeiterräume für Pause, Besprechung oder Elterngespräche seien geplant. Aha: „Ich empfehle, sich auf unserer Homepage www.graf-recke-kita-weltentdecker.de zu informieren.“