Krefeld Gesamtschule: Gutachten spricht für Oppum

Krefeld · In finanzieller Hinsicht ist eine Ansiedlung der neuen Gesamtschule alleine in Oppum am sinnvollsten. Gutachter haben jetzt verschiedene Varianten untersucht und Kosten für einen Zeitraum von 30 Jahren verglichen.

 Die ehemalige Sandbergschule, Realschule Oppum. Ein neues Gutachten hat ergeben, dass eine Konzentration auf diesen Standort als Gesamtschule die geringsten Lebenszykluskosten für Krefeld zur Folge hat.

Die ehemalige Sandbergschule, Realschule Oppum. Ein neues Gutachten hat ergeben, dass eine Konzentration auf diesen Standort als Gesamtschule die geringsten Lebenszykluskosten für Krefeld zur Folge hat.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Ein jetzt vorliegendes Gutachten zur fünften städtischen Gesamtschule hat zum Ergebnis, dass die Ansiedlung einer solchen Schule am Standort Schmiedestraße in Oppum aus finanzieller Sicht am sinnvollsten ist.

Das Verfahren ist komplex: Drei Varianten hat das beauftragte Gutachterbüro untersucht - dabei immer die Gesamtkosten für alle Schulen addiert. Im Ergebnis liegen die von den Gutachtern betrachteten "Lebenszykluskosten" über einen Zeitraum von 30 Jahren bei alleiniger Ansiedlung in Oppum bei 74,3 Millionen Euro (für alle Schulen!). Wird die Schule an den Standorten Oppum und Rote-Kreuz-Straße (Stephanusschule) gemeinsam angesiedelt, lägen die Kosten bei 77,9 Millionen Euro. Würde eine Gesamtschule in Fischeln mit Josef-Hafels-Schule und Freiherr-vom-Stein-Schule angesiedelt, lägen die Kosten bei 80,9 Millionen Euro.

Das bauliche Gutachten ist allerdings nur ein Teil der Standortanalyse. Hinzu kommt die schulfachliche Bewertung und der Bedarf. Eine Elternbefragung hatte zuvor ergeben, dass in Fischeln und Oppum die größte Nachfrage nach einer Gesamtschule herrscht. Die FDP interpretierte das Ergebnis zwar so, dass es auch im Stadtbezirk Mitte Bedarf gibt. Dies wurde allerdings im neuen Gutachten nicht untersucht.

Annette Terhorst, Stellvertretende Fachbereichsleiterin des Gebäudemanagements der Stadt Krefeld, erklärte das Bau-Gutachten gestern Nachmittag den schul- und baupolitischen Sprechern der Fraktionen. Am morgigen Mittwoch soll das Thema Gesamtschule in einer gemeinsamen Sitzung von Schulausschuss und Bauausschuss diskutiert werden. Getagt wird um 17 Uhr in der Kaufmannsschule. Schon dort soll eine Entscheidung gefällt werden, wo die Gesamtschule angesiedelt wird. Die Zeit drängt: Nach den Sommerferien sollte der Standort feststehen, damit die Schule zum dann folgenden Schuljahr 2016/2017 starten kann.

Die neue Analyse hat nicht allein die Kosten für die Investition an den einzelnen Standorten untersucht, sondern über einen Zeitraum von 30 Jahren viele Kriterien zurate gezogen: Welche Neubaukosten sind für die einzelnen Schulen nötig; was würden Abrisse kosten; wie hoch wären die Nutzungskosten? Das Kernergebnis ist, dass eine Ansiedlung der Schule in Fischeln aufgrund nötiger Umbaumaßnahmen zu teuer würde. Zwei Standorte sind generell deshalb zu teuer, weil zwei Mensen gebaut werden müssen.

Untersucht wurde auch der Verkaufswert der Schulareale. Für den Standort Rote-Kreuz-Straße ließen sich demnach noch 2,4 Millionen Euro erzielen. Die Verwaltung betont, dass auch die jetzt vorliegenden Kosten nicht definitiv seien. So seien Angaben über Fachlehrerzuweisung und damit den Fachraumbedarf nur geschätzt. "Des Weiteren bedarf es noch einer konkreten Untersuchung am Standort Schmiedestraße, was das potenzielle Baufenster angeht", so die Verwaltung.

(RP)
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