Krefeld Gericht entscheidet: Douglasie darf leben

Krefeld · Im Forstwalder Nachbarschaftsstreit erklären die Richter, dass der 70 Jahre alte Baum stehenbleiben darf.

 Marliese und Gerhard Darsow kämpften um ihre Douglasie.

Marliese und Gerhard Darsow kämpften um ihre Douglasie.

Foto: Lammertz

Für die Douglasie gibt es einen Sieg, die Walnuss muss hingegen unter die Astschere. Das ist das Ergebnis eines über Monate andauernden Rechtsstreites zwischen dem Ehepaar Darsow und ihrer Nachbarin. Das im Forstwald lebende Ehepaar Marliese und Gerhard Darsow hat seit dem vergangenen Jahr für den Erhalt ihrer Douglasie gekämpft. Diese war der Nachbarin ein Dorn im Auge. Sie forderte einen starken Rückschnitt des Baumes. Dieser hätte laut Gutachter aber zu einer erheblichen Schädigung der Douglasie geführt und unter anderem, aufgrund des extremen einseitigen Schnittes, ihre Standsicherheit gefährdet.

Das interessierte die Nachbarin aber weiter nicht. Sie fühlte sich von dem mehr als 70 Jahre alten Baum belästigt. Laut Aussage der Nachbarin würde die Douglasie mit ihren Nadeln und den Zapfen zu Unmengen von Bioabfall führen. Das sieht das Landgericht Krefeld anders. "Der Klägerin steht ein Anspruch auf Beschneidung der Douglasie nicht zu, ... da es jedenfalls an einer wesentlichen, nicht ortsüblichen Beeinträchtigung durch das Laub bzw. die Nadeln und Zapfen der herüberhängenden Äste fehlt", heißt es in der Urteilsverkündung. "Wir sind mehr als nur froh, dass wir die Douglasie vor dem radikalen Schnitt und damit vor der Vernichtung retten konnten", sagt Marliese Darsow.

Für den Walnussbaum, der im Laufe des Streites um die Douglasie dazu kam, sieht es hingegen nicht so gut aus. Die Darsow müssen die über die Grenze ragenden Äste des Walnussbaumes abschneiden. Hier sind der Nachbarin nicht nur die Äste an sich ein Dorn im Auge, sondern auch die Walnüsse. Wenn sie diese auf ihrem Grundstück aufsammeln müsse, würde sie sich die Hände beschmutzen, gab sie an. "Wir nehmen die Beschneidung des Nussbaumes hin. Auch wenn es eine lächerliche Begründung für den Rückschnitt gibt", sagt Marliese Darsow.

Das Ehepaar hofft nun von ganzem Herzen, dass sie ihren Garten jetzt friedlich nutzen können, nachdem es schon Jahre vorher immer wieder zu gärtnerischen Streitfragen mit besagter Nachbarin gekommen ist, die sich in der waldreichen Gegend sichtlich unwohl zu fühlen scheint. Der idyllische Garten der Darsows passt sich an den angrenzenden Forstwald an, denn andere Menschen aufgrund des Naherholungswertes gerne aufsuchen. Sie waren vor 45 Jahren aufgrund der Lage mit den vielen Bäumen in den Forstwald gezogen und möchten auch weiterhin, begleitet von Bäumen, wohnen.

(RP)
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