Analyse Gemeindeprüfungsbericht Gemeindeprüfer untersuchen Straßen

Krefeld · Experten haben die Arbeit der Krefelder Stadtverwaltung untersucht. In loser Folge stellen wir die Ergebnisse im Detail vor. Heute: "Die Verkehrsflächen".

138 Quadratkilometer ist Krefeld groß, 9,3 Quadratkilometer davon sind Verkehrsfläche. Mit rund 400 Millionen Euro Wert stehen diese Flächen in der städtischen Bilanz. Dies sind die Kernzahlen zum Bericht der Gemeindeprüfer, die unter anderem Krefelds Straßen und Plätze untersucht haben.

Auffällig: Seit 2008 ist durch Abschreibungen das Vermögen in Verkehrsflächen in Krefeld um 49 Millionen Euro verringert worden. Im gleichen Zeitraum wurden nur 14,5 Millionen Euro investiert. Noch ist zwar der Wert der Straßen im interkommunalen Vergleich hoch. Dennoch ist der Wert in den vergangenen Jahren bereits gesunken. Lag er 2008 noch bei 436 Millionen Euro, sank er bis 2011 schon auf 409 Millionen Euro. Was weiterhin auffällt, ist der geringe Investitionsgrad. Im Jahr 2011, das die Gemeindeprüfungsanstalt untersuchte, lagen die Unterhaltungsaufwendungen je Quadratmeter Verkehrsfläche in Krefeld bei 0,32 Euro. Der Zielwert liegt eigentlich bei 1,10 Euro. Allerdings sind die Verkehrsflächen noch vergleichsweise jung, weshalb aus Sicht der Gemeindeprüfer die geringe Unterhaltungsaufwendung noch gerechtfertigt ist.

Die Stadtverwaltung hat es sich zum Ziel gesetzt, Straßen 50 Jahre lang zu nutzen. Die Straßen müssten dafür regelmäßiger unterhalten werden, schreiben die Prüfer. "Ansonsten läuft die Stadt Gefahr, den Haushalt über außerplanmäßige Abschreibungen zu belasten und das Vermögen vorzeitig aufzuzehren."

Auch die Straßenbeleuchtung haben die Gemeindeprüfer untersucht. 2011 gab Krefeld 5,7 Millionen Euro für Straßenbeleuchtung aus, bei insgesamt 28 900 Leuchtenstandorten. Durch Erneuerung von Straßenlaternen bei gleichzeitiger Prüfung, ob die Laternen rückgebaut werden können, ist die Zahl der Leuchten dezimiert worden. Die Gemeindeprüfer begrüßen das Leuchtenerneuerungsprogramm, das vorsieht, bis 2017 rund 12400 Leuchtenstandorte zu erneuern oder rückzubauen. Vorbildlich sei Krefeld schon jetzt beim Stromverbrauch durch Laternen. Im Vergleich 1998 bis 2014 konnte er um 40 Prozent gesenkt werden. "Sehr positiv", urteilen die Prüfer.

(RP)
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