Krefeld Gefahr durch Eichenprozessionsspinner

Krefeld · Große, grau-weiße Schleier auf Büschen und Bäumen machen vielen Krefeldern Sorgen. Meistens grundlos, denn für die zahlreichen Spinnweben im Krefelder Stadtgebiet sind derzeit in der Regel harmlose Gespinstmotten verantwortlich. Bald jedoch werden die giftigen Eichenprozessionsspinner-Raupen ihre Gespinste weben.

Eichenprozessionsspinner - Definition und Ausbreitung
11 Bilder

Das ist der Eichenprozessionsspinner

11 Bilder
Foto: Patrick Pleul/ZB/dpa/Patrick Pleul

Täglich gehen beim Krefelder Gartenamt vier bis fünf Anrufe von besorgten Krefeldern ein. Sie haben große Gespinste in Parkanlagen oder Wäldern entdeckt.Der erste Gedanken: Die Eichenprozessionsspinner waren am Werk. "In 95 Prozent der Fälle gibt es schnell Entwarnung. Meistens handelt es sich um Gespinste der harmlosen Gespinstmotte", sagt Stadtsprecher Manuel Kölker.

Die Stadt geht jedoch davon aus, dass schon bald die Raupen des Eichenprozessionsspinners ihr Unwesen auf Krefelds Bäumen und Büschen treiben. "Aufgrund des guten Wetters gehen wir davon aus, dass die Raupen schon etwas früher als gewöhnlich aktiv sind. Normalerweise treten sie ab Mitte Juni auf", sagt Kölker.

Schädlich für Menschen

Der Eichenprozessionsspinner ist ein Schmetterling. Bekannter ist die Eichenprozessionsspinner-Raupe. Die Raupe gilt als Schädling. Eichenprozessionsspinner können im Extremfall ganze Bäume kahl fressen. Nach Angaben der Stadt hält sich der Schaden an Bäumen in Grenzen. Für den Menschen sind die Raupen auch nicht ungefährlich. Ihre feinen Härchen enthalten ein Eiweißgift, das auf der Haut brennt. Die Haare haben kleine Häkchen, die sich in der Haut oder Schleimhaut festsetzen können. Hautentzündungen können die Folge sein. Atmen Menschen die Haare ein, kann es zu Reizungen an Mund- und Nasenschleimhaut kommen. Mögliche Folgen: Schmerzhafter Husten, Bronchitis und Asthma.

Wie der Name schon erahnen lässt, ernährt sich der Eichenprozessionsspinner vorwiegend von den Blättern der Eichenbäume (Stiel- und Traubeneiche). In Ausnahmefällen findet man den Befall auch an Amerikanischen Eichen und an der Hainbuche.

Der Eichenprozessionsspinner ist in Mitteleuropa beheimatet und in Regionen mit Weinbauklima weit verbreitet. Anfänglich tauchte das Tier in westlichen Stadtteilen von Krefeld, im Hülser Bruch und am Elfrather See auf. Mittlerweile findet man Eichenprozessionsspinner in ganz Krefeld.

Die Stadt hat in den vergangenen Wochen Eichenbestände im gesamten Stadtgebiet, im Bereich von Grünanlagen, Straßen, Schulen, Spielplätzen, Friedhöfen und anderen Stellen vorbeugend behandelt. Wer verdächtige Gespinste in Krefeld beobachtet kann sich telefonisch unter 86 44 01 oder 86 44 34 melden.

(url)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort