Krefeld Gefährliche Kreuzungen in Schicksbaum

Krefeld · Missverständliche Ampelschaltungen gepaart mit überhöhter Geschwindigkeit sorgen auf der St. Töniser Straße immer wieder für gefährliche Situationen an zwei Kreuzungen. Der Bürgerverein fordert jetzt eine Änderung der Grünphasen.

 Robert Kleinheyer (links) und Volker Schulz an einer der Gefahrenstellen: Noch zeigt die Ampel Rot für Linksabbieger. Doch nach dem Erlöschen des Lichtzeichens haben die Linksabbieger nicht freie Fahrt, sondern müssen weiter mit Gegenverkehr rechnen, der sich mit hoher Geschwindigkeit nähert. Denn hier, neben der Straßenbahnhaltestelle, gilt Tempo 70.

Robert Kleinheyer (links) und Volker Schulz an einer der Gefahrenstellen: Noch zeigt die Ampel Rot für Linksabbieger. Doch nach dem Erlöschen des Lichtzeichens haben die Linksabbieger nicht freie Fahrt, sondern müssen weiter mit Gegenverkehr rechnen, der sich mit hoher Geschwindigkeit nähert. Denn hier, neben der Straßenbahnhaltestelle, gilt Tempo 70.

Foto: TL

Immer wieder kommt es auf der St. Töniser Straße an den beiden Einmündungen zum Wohngebiet Schicksbaum zu schweren Unfällen mit Linksabbiegern. Trauriger Höhepunkt im Sommer letzten Jahres war der Tod einer Motorrad-Beifahrerin. Ein Grund für die Gefahr an den Kreuzungen ist nach Auffassung des Vorsitzenden des Bürgervereins Schicksbaum, Robert Kleinheyer, eine missverständliche Ampelschaltung. Bereits im November hat Kleinheyer, der auch Bezirksverordneter im Westbezirk ist, dazu eine Anfrage an die Verwaltung gestellt, jedoch bis jetzt keine Antwort erhalten.

"Das Problem ist, dass Autos, die aus Richtung St. Tönis kommen und links in eine der Straßen "Auf der Kempener Platte" oder "Am Schicksbaum" einbiegen wollen, eine gesonderte Rotphase für Linksabbieger haben", erklärt Kleinheyer. Diese sei, so nimmt er an, eingerichtet worden, damit Straßenbahnen, ungehindert passieren können. "Allerdings schaltet diese Ampel auch dann auf Rot, wenn gar keine Straßenbahn in Sicht ist, so dass die Autofahrer annehmen müssen, es sei Rot, damit sie nicht in den Gegenverkehr geraten." Unvermittelt schalte die Rotphase dann ab, so dass der Eindruck entstehe, beim Linksabbiegen sei nun freie Fahrt. "Doch das ist nicht der Fall, der Gegenverkehr läuft weiter, nachdem diese Rotphase zu Ende ist - und das ist wahnsinnig gefährlich", erklärt Kleinheyer. Immer wieder komme es zu haarsträubenden Situationen und Beinahe-Unfällen. "Hinzu kommt, dass der Gegenverkehr auch schwer zu sehen ist. Denn die Straßenbahnhaltestelle hat einen gläsernen Spritzschutz. Bei tiefstehender Sonne werden Autofahrer durch die Reflektion so stark geblendet, dass sie kaum sehen können, ob ihnen ein Fahrzeug aus Richtung Innenstadt entgegenkommt." Kleinheyer und sein Vorstandskollege Volker Schulz fordern für die beiden Kreuzungen eine separate Grünphase für Linksabbieger. "Damit könnte man die Gefahren erheblich verringern", sagen sie.

Auch ein anderer Punkt macht den Anwohnern Sorge: "Wir verstehen nicht, warum hier auf der St. Töniser Straße im Bereich des Wohngebiets Tempo 70 ist", sagt Kleinheyer. "Die Regelung stammt wohl noch aus der Zeit, als es hier keine Wohnbebauung gab." Tempo 50 wird unmittelbar hinter der Einmündung "Am Schicksbaum" ortsauswärts aufgehoben. "Die Leute sehen das Schild von weitem und geben schon vor der Kreuzung Gas", berichtet Kleinheyer. An der zweiten Kreuzung, an der sich auch der Fußgängerüberweg zur Straßenbahnhaltestelle befindet, würde dann viel zu schnell gefahren - "optimistische 70" nennt Kleinheyer das. Hunderte Schulkinder müssen an dieser Stelle jeden Tag über die Straße zur Bahn. "Man könnte doch Tempo 70 hinter dieser Kreuzung und der Haltestelle beginnen lassen, dann wäre auch die Gefahr für die Linksabbieger wesentlich geringer."

Der Bezirksverordnete wartet nun auf eine Antwort der Verwaltung und hofft, dass die Verkehrsschau zu dem Schluss kommt, dass die Lage entlang des Wohngebiets entschärft werden muss. "Es ist schon paradox, dass auf Straßen wie der Untergath Tempo 50 vorgeschrieben ist, und hier, wo so viele Leute wohnen und Schulkinder unterwegs sind, ist Tempo 70."

(RP)
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