Krefeld Gas statt Kohle: Trianel stellt Weichen für GuD-Kraftwerk

Krefeld/Lünen · Die Gesellschafter von Trianel Kraftwerk Krefeld (TKK) haben am Donnerstag beschlossen, die Planungen für ein Gaskraftwerk im Uerdinger Chempark aufzunehmen.

 Dies ist das Modell eines von Trianel geplanten und in Hamm-Uentrop realisierten Gas- und Dampfturbinenkraftwerks. Ein solches Kraftwerk soll jetzt auch in Krefeld realisiert werden.

Dies ist das Modell eines von Trianel geplanten und in Hamm-Uentrop realisierten Gas- und Dampfturbinenkraftwerks. Ein solches Kraftwerk soll jetzt auch in Krefeld realisiert werden.

Foto: Trianel

TKK plant im Chempark Krefeld-Uerdingen innerhalb der kommenden sechs Jahre eine Doppelblockanlage mit einer elektrischen Leistung von bis zu 1200 Megawatt — fast doppelt so viel wie beim ursprünglich geplanten Kohlekraftwerk (750 MW). Erste Vorgespräche mit der Bezirksregierung sind bereits geführt. TKK-Geschäftsführer Martin Hector geht von einer breiten Zustimmung zu dem Kraftwerksprojekt aus. Nach der Sommerpause sollen in einem so genannten "Scoping-Termin" die Planungen mit den Trägern öffentlicher Belange abgestimmt werden.

Kohleantrag bleibt erhalten


Trianel teilte mit, dass "aus formalen und rechtlichen Gründen" der immissionsschutzrechtliche Antrag für das Kohlekraftwerk bei der Bezirksregierung Düsseldorf solange aufrechterhalten bleiben soll, bis er durch den Antrag für die GuD-Anlage abgelöst wird. Nach dem auf der Gesellschafterversammlung vorgestellten Zeitplan soll der Antrag nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz noch in diesem Jahr gestellt werden. Stefan Dresely, Leiter des Chempark-Betreibers Currenta, betonte am Donnerstag noch einmal, dass Currenta parallel auch eigene Kraftwerksplanung für den Fall betreibe, dass das Trianel-Projekt nicht realisiert wird.


Nach der Vorstellung des Energiekonzepts 2010 der Bundesregierung hatten die rund 30 TKK-Gesellschafter im November 2010 von Trianel eine Neuberechnung der Möglichkeiten eines Gaskraftwerks gefordert. "Trotz optimaler Ausrichtung des Konzeptes auf die Anforderungen der Energiewende, sind aufgrund der hohen wirtschaftlichen Unsicherheiten bis zur erfolgreichen Realisierung des GuD-Kraftwerkes noch etliche Steine aus dem Weg zu räumen", sagte Martin Hector. Die Stadtwerke als Investoren hoffen, dass der Bund durch Fördergelder hocheffiziente Kraftwerke wie das neue Krefelder Projekt unterstützt.

Als "großen Erfolg für Mensch und Umwelt" bezeichnete der Geschäftsführer des Landesverbandes des Bundesverbandes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Dirk Jansen, die Entscheidung von Trianel. "Kohlekraftwerke haben energiepolitisch keine Zukunft und sind aus Sicht des Umwelt- und Klimaschutzes nicht genehmigungsfähig", sagte er. Gegen die Pläne zum Bau eines Kohlekraftwerks in Krefeld hatten am Donnerstag Umweltschützer in Lünen protestiert.

(RPO)
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