Vom Unwetter im Juni 2008, bei dem taubeneiergroße Hagelkörner auf Krefeld fielen, hat sich die Gärtnerei Erdmann am Kütterweg im südlichsten Zipfel von Krefeld nicht mehr erholt. Die Hagelkörner hatten alle sechs Glashäuser des Betriebs mit immerhin 6500 Quadratmeter Pflanzfläche völlig zerstört, inklusive der Erde und der Balkon- und Beetpflanzen. Eine Versicherung hatte die Gärtnerei nicht abgeschlossen. Pflanzen verrotteten seitdem in den Glashäusern, weil das Betreten mit Gefahren verbunden ist. Die Fischelner Gärtnerei ging in die Insolvenz, das Gelände wird nun zwangsversteigert, wie das Krefelder Amtsgericht jetzt mitteilte. Der gesamte Verkehrswert der 11 000 Quadratmeter Fläche liegt bei 600 000 Euro.

Bei der Volksbank, die das Grundstück verwaltet, meldeten sich in den vergangenen Monaten zahlreiche Interessenten. Die Lage der Gärtnerei in Nähe zur A 44 ist attraktiv — Wohnraum in Fischeln ist begehrt. Laut Stadt ist die Fläche allerdings nur als Gewerbefläche im Bebauungsplan eingetragen. "Eine Wohnbebauung ist dort nicht möglich", erklärte Stadtsprecher Dirk Senger. Die Gärtnerei liegt nur wenige hundert Meter vom Campus Fichtenhain entfernt, direkt gegenüber befinden sich weitere Wohnhäuser. Dennoch könnte aus der Gärtnerei nun ein anderweitig genutzter Gewerbebetrieb werden. "Die alleinige Gewerbenutzung schränkt den Kreis der Interessanten erheblich ein", teilte die Volksbank mit.

Der Verkehrswert wird auch dadurch gemindert, dass es Altlastenverdachtsfläche ist — ein Öltank befand sich auf dem Gelände.

Versteigerungstermin: 17. Juli, 10 Uhr, Amtsgericht Krefeld, Preußenring 49, 1. Etage, Saal 130.