Krefeld Frühstückspause - GSAK-Lastwagen blockiert Bürgersteig am Ostwall

Krefeld · Glücklich sind die Inhaber der angrenzenden Läden über das Verhalten der Stadtreiniger nicht. Eine Bürgerin empfiehlt, den Theaterplatz für die Pause zu nutzen und anschließend dort zu reinigen.

 Auch bis in die Passage in Richtung Stadtmarkt und Innenstadt parken weitere Fahrzeuge des städtischen Reinigungsdienstes.

Auch bis in die Passage in Richtung Stadtmarkt und Innenstadt parken weitere Fahrzeuge des städtischen Reinigungsdienstes.

Foto: Joachim Niessen

Krefeld ist im vorweihnachtlichen Einkaufsfieber. Die Stadt ist voll, schon morgens um 9.30 Uhr herrscht Hektik auf den Straßen und in der Fußgängerzone. Alles ist in Eile. Alles? "Was sich die Mitarbeiter der Gesellschaft GSAK hier erlauben, das grenzt schon an Unverschämtheit", sagt Dieter Berger. Der 77-Jährige ist mit seinem Rollator auf der Cityseite des Ostwalls in Richtung Rheinstraße unterwegs. Doch in Höhe der Krefelder "Luxus-Haltestelle" ist für den Rentner zwischen dem Durchgang zu Stadtmarkt und Fußgängerampel irgendwie Schluss. Ein quergestellter Kleinlaster der Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld (GSAK) blockiert fast den kompletten Bürgersteig.

Wer nun denkt, dass die Männer des Reinigungsdienstes an dieser exponierten Stelle gerade ihrem Job nachgehen, der liegt falsch. Das "Duo" in oranger Kleidung sitzt im Fahrerhaus - und macht Frühstückspause. In stoischer Ruhe beobachten die beiden Angestellten der Stadttochter das muntere Slalomlaufen um das Fahrzeug. "Entweder muss ich mit meinem Rollator vor dem Fahrzeug über den speziell für sehbehinderte oder blinde Menschen aufgepflasterten Bereich gehen oder mich hinten zwischen weiteren GSAK-Fahrzeugen durchquetschen", beschreibt Berger die Situation. Der Krefelder versichert: "Ich hab nichts gegen die Jungs, sie sollen ruhig ihre Pause machen, aber muss das ausgerechnet an dieser Stelle sein?" Kritisch sehen das auch die angrenzenden Geschäftsleute. Namentlich will sich allerdings von ihnen keiner äußern. "Wir wollen keinen Ärger mit der Stadt", heißt es. Glücklich sind die Ladeninhaber über das Verhalten der Stadtreiniger nicht. "Der Laster steht öfter da. Manchmal hat er hinten noch einen Anhänger mit Reinigungsgeräten angekoppelt. Dann reicht das bis in den Durchbruch zum Stadtmarkt. Wer es bis dorthin geschafft hat, ist allerdings noch lange nicht auf der sicheren Seite. Denn auch hier leuchtet alles in GSAK-Orange. Hintereinander oder gar nebeneinander stehen zahlreiche Fahrzeuge des Stadtreinigungsdienstes. "Und wenn es nach hinten in Richtung Stadtmarkt zu voll wird, zieht der vorderste Wagen dann eben auf den Bürgersteig am Ostwall und stellt sich dort quer."

Liesel Sieger, Fußgängerin und fleißige Nutzerin des Durchstichs zum Stadtmarkt, regt sich ebenfalls über das Verhalten der GSAK-Angestellten auf: "Dass die Männer Pause machen müssen ist ok, aber dass sie dann ihre Zigaretten auf dem Boden austreten, das geht gar nicht." Nach Meinung der 72-Jährigen lässt sich das Problem allerdings recht einfach lösen: "Die Männer können ihre Pause doch auf dem nur wenige Meter entfernten Theaterplatz machen. Und wenn sie einmal dort sind, wäre eine anschließende professionelle Reinigung des Platzes im Interesse aller Bürger."

In der GSAK-Zentrale am Bruchfeld war man gestern über die Klagen der Bürger nicht erfreut. "Ein unhaltbarer Zustand", hieß es dort spontan. Geschäftsführer Wilfried Gossen sei nicht im Hause, Fuhrparkleiter Holger Funke in Personalgesprächen, man werde sich aber kümmern. Auch die Polizei zeigte sich von dem Pausenverhalten der GSAK-Mitarbeiter überrascht. "Natürlich geht das nicht. Hierfür gibt es auch keine Ausnahmegenehmigung", so eine Beamtin auf Anfrage.

Nun bleibt abzuwarten, ob der Tipp mit dem Theaterplatz bei den städtischen Straßenreinigern auf positive Resonanz stößt.

(RP)
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