Krefeld Frühlingserwachen im Botanischen Garten

Krefeld · Im neu gestalteten Steingarten können Besucher jetzt seltene Gebirgspflanzen, von Edelweiß bis Alpenaster, entdecken.

 Die Auszubildenden Alexander Klein, Sascha Dazzko, Patrick Borger und Manuel Titschen (v. l.), hier mit Meister Richard Frücht (Mitte), haben bei der Neugestaltung des Steingartens viel über Bautechnik und Pflanzenverwendung gelernt. Jetzt setzen sie die noch zarten Alpenblumen zwischen die Kalksteinfelsen.

Die Auszubildenden Alexander Klein, Sascha Dazzko, Patrick Borger und Manuel Titschen (v. l.), hier mit Meister Richard Frücht (Mitte), haben bei der Neugestaltung des Steingartens viel über Bautechnik und Pflanzenverwendung gelernt. Jetzt setzen sie die noch zarten Alpenblumen zwischen die Kalksteinfelsen.

Foto: Königs, Bastian

Besucher des Botanischen Gartens müssen schon ganz genau hinschauen, um die noch sehr zarte Vegetation des neu gestalteten Steingartens zu entdecken. Zwischen Kalksteinblöcken, aus denen eine Felsformation mit Felsspalten und Nischen gebaut wurde, entsteht ein Lebensraum für kalkliebende Pflanzen aus den europäischen Gebirgen.

Pfingstnelke, Alpenaurikel, Alpenaster, Glockenblume, Hauswurz und viele andere Sorten sollen sich dort in den nächsten Jahren ausbreiten dürfen. Auch das in der freien Natur selten gewordene Edelweiß wird dann zu sehen sein. Ein Teil der Pflanzen wurde bereits gesetzt, viele gerade erst ausgesät. "Das Saatgut haben wir auch von anderen Botanischen Gärten bekommen, mit denen wir regelmäßig Samen tauschen", erklärt Leiterin Birgit Loy. Die Blütezeit der Alpen-pflanzen, die eine kurze Vegetationszeit haben, ist im Mai und Juni.

"Für uns ist die Neuanlage des Steingartens eine Großbaustelle", sagt Loy. "Gleichzeitig ist sie für unsere Auszubildenden ein lehrreiches und spannendes Projekt, weil sie viele Inhalte aus dem Bereich Bautechnik, Materialkunde und Pflanzenverwendung beinhaltet."

Nötig geworden war die Umgestaltung, weil es im ehemaligen Steingarten Probleme mit Staunässe gab. "Und das mögen alpine Pflanzen nicht", erklärt Loy. Das neue Gelände hat nun folgerichtig eine Kiesdrainage zum besseren Wasserabzug erhalten.

Gleich nebenan ist außerdem eine "alpine Schneeheide" entstanden. Auf einem Gemisch aus Rindenkompost und Moränen-Dolomit-Split wachsen rot-, rosa- und weißblühende Schneeheide, begleitet von Wacholder, Seidelbast und Alpenrosen. "Das Besondere ist, dass diese Heide im Winter blüht", erklärt Birgit Loy.

Doch die Alpenheide ist nicht mehr der einzige Farbtupfer im Botanischen Garten. Frühe Wildtulpen zeigen bereits Blüten in rot-orangen Schattierungen, blaue Krokusse und die weniger bekannten, weiß blühenden Kegelblumen sind die ersten, die nach dem überlangen Winter "Farbe bekennen". Zusätzlich werden nun 3000 Hornveilchen gepflanzt, um, wie Birgit Loy sagt, "dem Frühling auf die Sprünge zu helfen".

Aufgrund des strengen Winters hat sich der für den 16. März geplante Start des Programms mit den "Entdeckertouren" auf kommenden Samstag, 23. März, verschoben. Anmeldungen dazu sind noch möglich. Am 14. April findet dann um 11 Uhr die "Frühlingsführung" statt.

(RP/rl)
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