Wirtschaft in Krefeld Fressnapf stellt 100 neue Leute ein

Krefeld · Die Fressnapf-Gruppe wächst weiter bei Umsatz, Ertrag und Zahl der Märkte. Erstmals wurde die Zwei-Milliarden-Euro-Umsatzgrenze überschritten. Hinzu kamen mehr als 1000 neue Mitarbeiter. Allein am Zentralstandort Krefeld kommen dieses Jahr weitere 100 hinzu – darunter 30 Programmierer.

 Firmengründer Torsten Toeller und die beiden Geschäftsführer Folkert Schmitz (links) und Hans-Jörg Gidlewitz stellten gestern in Krefeld das Jahresergebnis 2018 der Fressnapf-Gruppe vor.

Firmengründer Torsten Toeller und die beiden Geschäftsführer Folkert Schmitz (links) und Hans-Jörg Gidlewitz stellten gestern in Krefeld das Jahresergebnis 2018 der Fressnapf-Gruppe vor.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Fressnapf-Gruppe mit Zentrale im Krefelder Stadtteil Linn blickt auf ein Jahr der Superlative zurück. Doch auf den Lorbeeren ausruhen ist nicht die Art des Firmengründers Torsten Toeller. Er blickt nach vorn, nennt das Challenge 2025 und meint damit nicht weniger als die Eroberung der digitalen Welt mit dem Ziel, die Nummer eins zu werden, wenn es um die Beziehung von Mensch und Tier geht. 20 bis 30 Millionen Euro will er sich pro Jahr sein Projekt einer digitalen Plattform kosten lassen, auf der alle Informations- und Service-Angebote zu Haustieren zu finden sein werden und darüber hinaus auch online Tierfutter und Tierzubehör verkauft wird.

Diese Fressnapf-Plattform soll eine Art neues Facebook für Tierfreunde und Tierbesitzer werden. „Die monetärem Perspektiven ergeben sich dann ganz von selbst“, sagte Toeller am Mittwoch bei der Vorstellung des Jahresergebnisses 2018. Konkret bedeutet das, Fressnapf liefert die Kontakte unter anderem zu Tierärzten, für Tierversicherungen, für den Hundesitter, den Hundefriseur, den Trainer und viele mehr für die Liebhaber anderer Haustiere. „Dem Ganzen sind quasi keine Grenzen gesetzt“, erklärte er 29 Jahre nach der Gründung des ersten Marktes. „Unsere Mission ist es, das zusammenleben von Mensch und Tier einfacher,, besser und glücklicher zu machen“, erklärte der Visionär.

Digitalisierung gehe weit über reines Verkaufen im Netz (e-commerce) hinaus, sagte Geschäftsführer Folkert Schultz. Mit dem Online-Store, der Beteiligung an Payback und eigenen Analysen wie die Auswertung der Verkaufsbons in verschiedenen Märkten in verschiedenen Ländern verfüge die Fressnapf-Gruppe über immenses Wissen, was die Kunden möchten und was sie bewegt. „Daten sind das neue Gold“, meinte Toeller.

Doch die Zukunft sei nicht ausschließlich digital. Der stationäre Handel behalte seine wichtige Rolle, betonte er. Schon heute mache sich das bei denjenigen bemerkbar, die sowohl online als auch in den Märkten kaufen. Deren Umsatz sei deutlich höher als beim reinen Online-Kunden.

Geschäftsführer Hans-Jörg Gidlewitz gab einen Überblick zu den Daten und Fakten. Erstmals hat die Fressnapf-Gruppe mit 2,1 Milliarden Euro die Zwei-Milliarden-Grenze überschritten. 1,3 Milliarden davon entfielen auf 901 Märkte in Deutschland, 800 Millionen Euro auf die 663 im Ausland. In allen Ländern gab es ein Umsatzplus. Ganz vorne weg Polen mit mehr als 60 Prozent Zuwachs, gefolgt von Frankreich mit knapp 20 Prozent. Allein beim westlichen Nachbarn eröffnete Fressnapf 52 neue Märkte. In allen elf Ländern waren es 105. „So viel wie nie zuvor“, sagte Toeller. Ohne Franchise-Partner und abzüglich der Umsatzsteuer bleibt für Deutschland ein Umsatz von 809 Millionen Euro und fürs Ausland 674 Millionen Euro.

Großen Anteil am Geschäftserfolg hatten die 16 Eigenmarken. Sie repräsentieren einen Gesamtumsatz von 941 Millionen Euro – ein Plus von 14 Prozent. In der zweiten Jahreshälfte will Fressnapf hochwertiges Tierzubehör aus überwiegend nachhaltigen Materialien und damit aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen anbieten.

 Mittlerweile arbeiten mehr als 12.000 Mitarbeiter aus 50 Nationen für die Fressnapf-Gruppe, darunter etwa 1000 Neueinstellungen im vergangenen Jahr. Am Standort Krefeld und im Importlager im Duisburger Logport sind 665 Menschen angestellt. In 2019 sollen in Krefeld weitere 100 dazukommen. „Darunter sind 30 Programmierer“, sagte Toeller. Es sei aber nicht so einfach, solche Fachkräfte zu finden.

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