Krefeld Fressnapf investiert 30 Millionen in Krefeld

Krefeld · Die Abrissarbeiten am Standort für ein neues halbautomatisches Kleinteilelager sind in vollem Gange. Bis 2016 soll die 15 Millionen Euro teure Halle stehen. Weitere 15 Millionen Euro kostet das computergesteuerte Innenleben des Lagers.

 Die alten Firmengebäude, in denen unter anderem Büros untergebracht waren, sind nahezu komplett beseitigt. An dieser Stelle baut Fressnapf ein neues Kleinteilelager.

Die alten Firmengebäude, in denen unter anderem Büros untergebracht waren, sind nahezu komplett beseitigt. An dieser Stelle baut Fressnapf ein neues Kleinteilelager.

Foto: Thomas Lammertz

Umsatz überschreitet erstmals Milliarden-Marke

Die in Krefeld ansässige Fressnapf-Firmengruppe hat in Deutschland zum ersten Mal einen Umsatz von mehr als eine Milliarde Euro erzielt. Das Auslandsengagement hinzugerechnet, stieg der Umsatz um 6,7 Prozent auf 1,561 Milliarden Euro. Torsten Toeller, Inhaber und Gründer, von Europas Marktführer im Heimtierbedarf stellte gestern in der Firmenzentrale an der Westpreußenstraße in Linn die Zahlen für 2013 und die Pläne für das laufende Jahr vor. Besonders beeindruckend ist das Umsatzplus im Online-Kanal: Dort wurden im vergangenen Jahr 47,8 Millionen Euro Bruttoumsatz erzielt. Das ist eine Steigerung um 76 Prozent gegenüber 2012.

Unmittelbar in der Stadt Krefeld hat der rührige Geschäftsmann zwei Projekte auf der Agenda. Für insgesamt 30 Millionen Euro entsteht am Firmenstandort ein halbautomatisches Kleinteilelager mit 14.000 Quadratmetern Fläche. Alte Firmengebäude sind inzwischen dem Erdboden gleichgemacht. In den kommenden Wochen wird das Abrissunternehmen mit der Beseitigung des Bauschutts beschäftigt sein. Ab spätestens 2016 soll dann das Lager die Kapazitäten für Fressnapf in Krefeld deutlich erhöhen. "Wir kommen logistisch an unsere Grenzen", sagte Toeller gestern und kündigte den Bau eines weiteren Regionallagers im Raum Hannover an.

"Es werden keine Arbeitsplätze wegfallen"

Um Engpässe in Linn zu beseitigen, habe Fressnapf bereits weitere Flächen in Willich angemietet. Einen immer größer werdenden Raum nehmen die so genannten Non-Food-Produkte wie Hundehalsbänder und Katzenbäume ein. Diese Kleinteile sollen demnächst in Krefeld mit einer automatischen Kommissionierungsanlage für den Versand in die 836 deutschen Filialen vorbereitet werden. "Trotz höherer Automatisation werden keine Arbeitsplätze wegfallen", verspricht Toeller.

Das zweite Vorhaben besteht darin, einen Betriebskindergarten zu eröffnen. Ein erster Anlauf war gescheitert, weil die Lage im Gewerbegebiet nicht ausreichend weit von so genannten Störfallbetrieben entfernt ist. Toeller ließ nicht locker und sah sich nach einer Alternative um. Die glaubt er nun gefunden zu haben. Innerhalb der kommenden beiden Jahre möchte er den Startschuss geben. Verhandlungen mit der Stadt Krefeld über eine Unterbringung in einer ehemaligen Grundschule, die nicht weiter als drei bis fünf Fahrminuten von der Firmenzentrale entfernt ist, seien bereits aufgenommen worden. Nach Auskunft der Stadt Krefeld handelt es sich hierbei um die frühere städtische katholische Hermann-Keussen-Grundschule an der Königsberger Straße 93.

Toeller hat große Pläne

Toeller betonte die strategische Bedeutung der Unternehmenszentrale in Linn. Dort arbeiten rund 1000 Beschäftigte, davon etwa 600 in der Verwaltung und 400 im Lager. Die Zentrale verstehe sich als Dienstleister für die Franchisepartner, die Landesgesellschaften und Marktteams der zwölf Länder der Fressnapf-Gruppe. Für 2014 plant Toeller die Eröffnung von 60 neuen Märkten — 40 im Ausland. "Unser Bestreben ist es, in allen Ländern der Gruppe ein profitables Wachstum zu erreichen und die Marktführerschaft auf- beziehungsweise auszubauen", erklärt der Firmeninhaber.

(RP)
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