Freizeit in Krefeld Jansen - Eine Kultband kommt ins Museum

Krefeld · Mit Licht, Klang und Gesang gestaltet die Krefelder Band den Kunst-Impuls-Donnerstag am 3. Oktober in den Kunstmuseen. Thema in den Museumsvillen Esters und Lange ist „Dystopie“ – und dazu gehört für die Museumsbesucher folgerichtig auch ein Zerstörungsworkshop.

 Beim Kunst-Impuls in Haus Lange und Esters mischt diesmal auch die Krefelder Kultband Jansen mit. Das Motto ist bezeichnenderweise: Dystopien.

Beim Kunst-Impuls in Haus Lange und Esters mischt diesmal auch die Krefelder Kultband Jansen mit. Das Motto ist bezeichnenderweise: Dystopien.

Foto: Jansen

Im Museum mal etwas so richtig kaputtmachen – ohne unangenehme Konsequenzen zu erwarten: Das können die Besucher am Tag der Deutschen Einheit. Am ersten Donnerstag im Monat präsentieren die Krefelder Kunstmuseen ihren Besuchern bei freiem Eintritt ein Entdeckungsprogramm unter der Devise „Museum live erleben“.

Diesmal erwartet die Besucher in den Häusern Lange und Esters zwischen 17 und 21 Uhr unter dem Motto „Dies ist keine Übung. Dystopie im Haus Esters“ ein ausdrucksstarkes Programm: ein Zerstörungsworkshop gehört dazu, zahlreiche „Klartext“-Führungen und eine Licht-Klang-Gesangsperformance der Krefelder Kult-Band Jansen.

Das Ausstellungsjahr zum Jubiläum „100 Jahre Bauhaus“ widmet sich in den von Bauhaus-Architekt Ludwig Mies van der Rohe entworfenen Stadtvillen Lange und Esters  an der Wilhelmshofallee dem Thema „Anders wohnen“. Dystopien zeitgenössischer Künstler sind dort zurzeit ausgestellt. Denn nach den ersten beiden Ausstellungen, Utopie und Mobilität zum Thema hatten, geht es jetzt um die negativen Visionen von Zukunft.

Was die Besucher erwartet, beschreibt das Museumsteam so: „Da lebt ein Avatar allein auf einem abstrakt gemusterten Teppich. In einer Videoinstallation sieht man verfolgte, ins Exil geflüchtete Künstler, die sich zu einer seltsamen, teils bedrohlichen Performance zusammenfinden. In der Küche von Haus Lange scheint es alltäglicher zuzugehen, denn hier wird gekocht. Doch die Speisen, die ein Krefelder Caterer zubereitet, werden durch gefriertrocknen sogleich für Jahrzehnte haltbar gemacht. In einem Vierteljahrhundert, also im Jahr 2044, soll es im Museum ein Bankett mit diesen Speisen geben. Doch wer wird dabei sein? Wie wird es dann hier aussehen?“

Die Spekulationen sind kein reines Vergnügen. Denn der Oktober-Kunstimpuls trägt den Titel „Dies ist keine Übung“. Die zahlreichen Führungen zu allen drei Ausstellungsteilen in den Häusern versprechen Klartext: „Hier werden die unangenehmen Fakten der heutigen Welt schonungslos benannt, wobei auch Ängste und Wünsche Gehör finden“, heißt es. In seinem Workshop „Object Destruction“ gibt der Krefelder Designer Lucas Brux den Teilnehmern sogar die Möglichkeit, ihrer Zerstörungswut freien Lauf zu lassen. „Schwing den Hammer!“ lautet hier die Parole. Da dürfen die Teilnehmer zuschlagen und aus  dem Kaputten wieder Neues entstehen lassen.

Für Musikfans ist Höhepunkt des Abends der Auftritt der Krefelder Kultband Jansen. Die Musiker um Markus Maria Jansen versprechen düster-melancholische Klänge mit dem rätselhaften Titel „Mies, Adolf, Stephan und ich beim Tee“. „Seltsamen Instrumente“ und „optische Verzerrungen“ wollen sie einsetzen, um auch eingefleischte Jansen-Fans zu überraschen.

Für das kulinarische Angebot mit Speisen und Getränken sorgt das Bistro „Liebevoll“.

Der Eintritt in die beiden Häuser ist an diesem Tag ab 17 Uhr frei.

Donnerstag, 3. Oktober, 17 bis 21 Uhr, in den Museen Haus Esters, Haus Lange, Wilhelmshofallee 91-97.

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