Krefeld Forstwald-Streit: Linne entlastet
Krefeld · Offenbar hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) eigenmächtig und gegen Linnes Willen das Kasernengelände als Bauland beworben.
Im Streit um die Frage, ob Planungsdezernent Martin Linne im Zusammenhang mit dem ehemaligen Kasernengelände "Wortbruch" begangen hat, zeichnet sich immer deutlicher ab, dass dieser Vorwurf unzutreffend ist. In der Bezirksvertretung West wurde jetzt berichtet, dass die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) eigenmächtig und gegen Linnes Willen begonnen hat, das Gelände in Forstwald als Bauland anzupreisen.
Demnach hat die Bima unter der Überschrift "Entwicklungsflächen in idyllischer Waldlage" ein so genanntes "Vorankündigungsexpose" zur Vermarktung des 163 592 Quadratmeter großen Geländes erstellt. Laut Ludger Walter vom Fachbereich Stadtplanung geschah das gegen ausdrücklichen Wunsch des Dezernenten.
"Das Ganze ist für uns ein äußerst unerfreuliches Vorgehen der Bima", erklärte Walter in der Sitzung der Bezirksvertretung. Nach seinen Angaben hatte es am 25. September ein Treffen zwischen Mitgliedern des Fachbereichs Stadtplanung und Mitarbeitern der Bima gegeben. Gegenstand der Gespräche seien Flächen an der Kempener Allee gewesen. Am Rande der Unterhaltung sei der Vorschlag gekommen, das Exposé für die Immobilienmesse Expo Real in München zu erstellen. Davon habe Linne ausdrücklich abgeraten. Er habe explizit darauf hingewiesen, dass ein solches Vorgehen politisch nicht abgestimmt sei. Dass die Bima dennoch das Exposé erstellt habe, habe Linne überrascht und verärgert.
Die Mitglieder der Bezirksvertretung nahmen Walters Ausführungen zur Kenntnis; Hans-Josef Ruhland (CDU) wiederholte, dass er sich dennoch hintergangen fühle. Von einer Besprechung des Exposés sahen die Mitglieder der Bezirksvertretung auf Vorschlag Ruhlands ab: "Das wollen wir erst einmal in Ruhe lesen."