Krefeld Fog Joggers: Volle Ränge beim Heimspiel

Krefeld · Erstmals haben die Fog Joggers bei ihrem Konzert auch die große Halle der Kulturfabrik (Kufa) gefüllt. Die junge Band ist tief in der Stadt krefeld verwurzelt.

 Jan Büttner (Vocals / Guitar, links) und Stephan Selbach (Bass / Background Vocals), nicht im Bild Christian Peitz (Keyboard / Background Vocals) und Dominik van Bebber (Drums / Background Vocals) sind die Fog Joggers.

Jan Büttner (Vocals / Guitar, links) und Stephan Selbach (Bass / Background Vocals), nicht im Bild Christian Peitz (Keyboard / Background Vocals) und Dominik van Bebber (Drums / Background Vocals) sind die Fog Joggers.

Foto: THOMAS LAMMERTZ

Ein orangefarbener Plüsch-Osterhase grüßt von der Bühne, an den Wänden in der Kulturfabrik hängen kopfgroße, bemalte Ostereier aus Holz, die von der Party am Vortag hängengeblieben sind. Eine wohltuend unauffällige Kulisse, die wie gemacht scheint für die etwas schüchternen Indie-Rocker. "Wir sind die Fog Joggers aus Krefeld", begrüßt Frontmann Jan Büttner sein Publikum erst nach dem dritten Song in einer Manier, als wüsste nicht jeder in der Halle, wer da vor ihm steht. Der Auftritt in Krefeld ist der Höhepunkt einer Tour, die die Jungs zwischen Bielefeld und Berlin quer durch die Republik führt. In der heimischen Kufa sind derweil große Teile der über 500 Fans Freunde und Bekannte der Band.

Der Mix aus Brit Pop, Blues und Indie-Rock drängt den schmeichelhaften Vergleich mit Mando Diao auf. "Saturday Night" etwa ist ein grooviges Tanzstück, bei dem die Mädels im Publikum ihre Füße kaum stillhalten können und kräftig mitwippen. Die Fog Joggers singen viel über die große weite Welt, widmen sich aber auch der Liebe zum Mädchen von nebenan. Lautstark klatschen die Zuschauer bei "Take Away" mit, einer rockigen Nummer, deren Gitarrenriffs zumindest gefühlt weit über die Dießemer Straße hinaus tragen.

Fast jeder in der Halle kann anschließend "Waiting In The Wings" mitsingen. Die Jungs müssen oft über den Song sprechen, der es als Hintergrundmusik in einen Bierwerbespot geschafft hat und der Band nun viel Aufmerksamkeit beschert. "Die Brauerei hat letztes Jahr mehrere Hundert Songs in ganz Deutschland inspiziert, darunter auch unseren. Wir wussten gar nichts davon und waren umso überraschter, als wir die Zusage erhielten", berichtet Sänger und Gitarrist Büttner. Er ist nun gemeinsam mit seinen Bandkollegen Stephan Selbach (Bass), Christian Peitz (Orgel) und Dominik van Bebber (Schlagzeug) mehrmals täglich im Fernsehen und demnächst auch im Radio zu hören. "Durch den Erfolg kommen mehr Zuschauer zu unseren Konzerten, einige Veranstalter buchen uns direkt fürs nächste Jahr." Deshalb ist bei ihrem dritten Heimspiel auch die kleine Halle der Kufa zu groß geworden für die Band. Der kommerzielle Erfolg ermöglicht es dem 2006 gegründeten Quartett, Geld für ein zweites Studioalbum zurückzulegen. "Einen konkreten Veröffentlichungstermin gibt es nicht, aber wir üben in unserem Meerbuscher Proberaum schon fleißig Songs ein", verrät der 25-jährige Büttner, der wie der zwei Jahre ältere Peitz als Tontechniker arbeitet und noch immer in Krefeld lebt. "Ich finde es sehr angenehm, nach einem Konzert etwa in Hamburg wieder in meine Heimatstadt zu kommen, das erdet mich ungemein." Einige ihrer 20 Songs singen sie zum ersten Mal live in der Kufa. "Nowhere Near Enough" beispielsweise ist ein eingängiger, poplastiger Song, der Appetit weckt auf das zweite Studioalbum nach dem Debüt "Let's Call It A Day". In einem weiteren Song heißt es zum Schluss: "Coming Home Sunday." Nach diesem Auftritt muss das nicht als Drohung verstanden werden.

(RP)
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