Krefeld Flüssigdünger: Compo muss nach Großbrand Produktion stoppen

Krefeld · Die Anlage zur Herstellung von Flüssigdünger auf dem Gelände von Compo im Krefelder Rheinhafen ist nach dem Feuer am Dienstag stillgelegt. Wie lange der Produktionsstopp für den Dünger der Ammoniumnitrat-Gruppe dauere, sei im Moment nicht zu sagen, erklärte ein Unternehmenssprecher gestern auf Anfrage unserer Zeitung.

Wieder Brand bei Compo im Krefelder Hafen
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Es handele sich um eine eher kleine Anlage, in der pro Schicht drei bis vier Beschäftigte tätig seien. Der Jahresausstoß beträgt rund 15 Millionen Liter Flüssigdünger. Compo fahre nun die Produktion an einem anderen Standort hoch, um die Kunden mit den Produkten ohne Engpässe beliefern zu können. Die Polizei gehe von einem technischen Defekt aus und habe die Brandstelle gerade freigegeben, erklärte Polizeisprecher Acor Kniely gestern Nachmittag.

In einer schriftlichen Stellungnahme betont Compo, dass im Gegensatz zu dem Großbrand im September 2012 diesmal keine Produkte des Düngemittelherstellers betroffen seien. Am Dienstag habe der Nasswäscher in der Flüssigdüngeranlage auf dem Werksgelände um 14.55 Uhr aus unbekannter Ursache Feuer gefangen. Die Feuerwehr sei sofort alarmiert und die Belegschaft unverzüglich evakuiert worden. Die Berufsfeuerwehr mit 90 Einsatzkräften habe den Brand schnell unter Kontrolle gebracht, so dass die Löscharbeiten gegen 18 Uhr vollständig abgeschlossen werden konnten. Bei dem Brand wurde niemand verletzt. Auch die entstandenen Rauchgase stellten laut einer ersten Schadstoffmessung der Feuerwehr keine Gesundheitsgefährdung dar. Von dem Brand, so Compo, sei nicht dieselbe Anlage wie 2012 betroffen, deren Betrieb erst kürzlich habe wieder aufgenommen werden können, sondern die im selben Werk von Compo betriebene Flüssigdüngeranlage, zu der unter anderem auch der Nasswäscher gehöre. Dieser diene dazu, die bei der Produktion von Flüssigdünger entstehende Abluft mit Wasser zu reinigen. Die gereinigte Abluft werde dann über einen Schornstein an die Atmosphäre abgegeben. Der Nasswäscher und der Schornstein seien aus Kunststoff. Der Kunststoff habe beim Verbrennen den schwarzen Rauch erzeugt. Ein Schaden an anderen Anlagen sei nicht entstanden.

2012: Düngemittel-Lagerhalle in Krefeld in Flammen
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Ein Tag danach: So sieht der Brandort aus
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Compo stellt besonders heraus, dass in Krefeld die erforderlichen Brandschutzeinrichtungen installiert und bezüglich Prüfungen auf dem neuesten Stand seien. "Deshalb konnte der Brand umgehend erkannt und erfolgreich bekämpft werden", so ein Sprecher.

(RP)
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