Krefeld Fliegerbombe in Uerdingen entschärft

Krefeld · Jahrzehntelang schlummerte in der Uerdinger Bergstraße vier Meter unter der Erde ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Gestern wurde die Zweieinhalb-Zentner-Bombe vom Kampfmittelräumungsdienst der Bezirksregierung entschärft.

Nicht einmal eine halbe Stunde benötigte Sprengmeister Jost Leisten, um die beiden Zünder der Fliegerbombe freizulegen und mithilfe einer Rohrzange zu entfernen. Leisten ist seit 16 Jahren als Feuerwerker tätig, der Umgang mit den explosiven Blindgängern für ihn Alltag. "Es verlief alles reibungslos", sagt er, "aber bei chemischen Säurezündern kann es auch schon mal kritisch werden. Die gehen bei der kleinsten Bewegung hoch."

Die Stimmung während der Entschärfung war einigermaßen locker, so der Sprengmeister, auch wenn bei einer derartig heiklen Arbeit natürlich immer eine gewisse Anspannung in der Luft liege. Gelöste Stimmung herrschte auch in der Turnhalle der Von-Kettler-Schule, in der sich das Rote Kreuz um die Anwohner kümmerte, die ihre Wohnungen verlassen mussten. Nur zwei Nachbarn hatten das Angebot angenommen und warteten bei Kaffee und Kuchen darauf, wieder in ihre Wohnungen zurückzukehren. "Es ist schon ein seltsames Gefühl, jahrelang neben einer Bombe gewohnt zu haben", sagt Jörg Güldenpfennig. Obwohl der Blindgänger nur zwei Meter vor seinem Balkon liegt, ist er guter Dinge: "Der Räumdienst weiß, was er tut, da passiert schon nichts." Am Anfang habe er es nicht glauben wollen, erzählt der Rollstuhlfahrer, doch ungewöhnlich ist der Bombenfund keineswegs. Ein bis zwei Blindgänger werden jährlich in Krefeld entschärft.

(RP)
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