Krefeld Fliegerbombe in Oppum: Mehr als 6000 Anwohner betroffen

Krefeld · Auf einer Baustelle auf einem Betriebsgelände an der Neustraße haben Arbeiter eine Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Anders als in Viersen ist diese Bombe nicht mit einem gefährlichen Säurezünder ausgestattet. Sie soll am Freitag um 10 Uhr vor Ort entschärft werden.

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Foto: dpa, Daniel Bockwoldt

Eine Fünf-Zentner-Bombe mit so genanntem Aufschlagzünder aus dem Zweiten Weltkrieg ist am Dienstag bei Grabungsarbeiten auf einem Gelände der Firma Schulz GmbH in Oppum an der Neustraße gefunden worden. Da die Bombe nicht mit einem der gefährlichen Säurezünder ausgestattet ist, hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst nach einer ersten Beurteilung entschieden, dass sie mit Zeitverzug vor Ort entschärft werden kann. Dies soll am Freitag um 10 Uhr geschehen.

Kein Fall wie in Viersen

Damit bleibt den Anwohnern in der Nähe der Fundstelle ein Schreckensszenario wie Mitte September in Viersen erspart, wo eine Fliegerbombe kontrolliert gesprengt werden musste, was zu erheblichen Schäden an den anliegenden Gebäuden geführt hatte. Ungefährlich ist jedoch auch diese Bombenentschärfung nicht.

Deshalb werden am Freitag rund um die Fundstelle Vorsichtsmaßnahmen getroffen. In einem Radius von 250 Metern um die Fundstelle (Evakuierungszone A) dürfen sich ab 9.30 keine Personen mehr aufhalten. Die 1079 Anwohner von Kallenstraße, Töpferstraße, Kuhleshütte 49 bis 167 und Neustraße 21 bis 62 müssen deshalb ihre Häuser verlassen.

In einem weiteren Radius von 500 Metern um die Fundstelle (Sicherheitszone B) darf sich niemand während der Entschärfung im Freien aufhalten. Hier wohnen rund 5000 Menschen. Die Anwohner sind aufgerufen die Fenster zu schließen und sich in Kellern oder der Fundgrube abgewandten Räumen aufhalten.

Ab 9.45 Uhr wird außerdem der Verkehr in dem betroffenen Gebiet komplett abgeriegelt. Wichtige Verkehrsadern wie die Glockenspitz oder die Straße Kuhleshütte werden gesperrt. Ebenfalls betroffen sind die Straßenbahnlinie 044 und die K-Bahn U76. Da die Fundstelle direkt an den Bahngleisen liegt, wird auch der Zugverkehr rund um den Krefelder Hauptbahnhof erheblich gestört werden.

Gehunfähige Personen können unter der Telefonnummer 19222 einen Krankentransportdienst anfordern. In der Sporthalle der Stephanusschule wird für die Dauer der Sperrung eine Unterbringung eingerichtet.

Ab 11 Uhr soll das Betreten der Wohnungen wieder möglich sein. Die Stadt hat ein Info-Telefon eingerichtet, unter dem ab 7 Uhr am Freitag Informationen eingeholt werden können: Es ist erreichbar unter 0215119700.

(RP/rl/jco/top)
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