„Move“ in Krefeld Tanzabend mit seltsamen Fledermaus-Menschen

Krefeld · Im Tanzgastspiel „Captcha“ erlebt das Publikum unwirkliche Wesen zwischen Mensch und Tier. Zuvor können Interessierte per VR-Brille in virtuelle Tanzräume fliegen und in Tanzfilmen selbst .mitgestalten.

 Die Intelligenz der Fledermäuse, die in die technologisierte Welt der Menschen gelangen, zeigt „Captcha“.

Die Intelligenz der Fledermäuse, die in die technologisierte Welt der Menschen gelangen, zeigt „Captcha“.

Foto: Julia Franken

Wer in der Fabrik Heeder Fledermäuse sieht, sollte seinen Sinnen trauen. Die spielen eine wesentliche Rolle an einem Abend der Reihe „Move“, der Außergewöhnliches verspricht. Es geht um Wirklichkeiten, die nicht wirklich sind, aber täuschend echt erscheinen - um virtual reality.  Vor dem Gastspiel  von El Cuco Projekt können Zuschauer das am Samstag, 22. Oktober, ab 18 Uhr in den Sälen der  Fabrik Heeder erleben.

Wer möchte,  wird mit VR-Brille und nötigem Zubehör ausgestattet und trifft auf das  Zusammenspiel von Tanz, bewegtem Bild und digitalem Raum. So kündigen es die Macher des Tanzfilmfestivals Moovy aus Köln an, die an diesem Tag in der Heeder den Virtual-Reality-Film „Superproximity“ von Alfredo Zinola Productions zeigen. Das Publikum kann sogar an verschiedenen Stationen mitgestalten.

Nicht weniger außergewöhnlich ist auch die Livevorstellung. Wenn ab 20 Uhr El Cuco Projekt seine Produktion „Captcha“ auf die Bühne bringt, geht es um Wesen, die wirklich und unwirklich zugleich scheinen. Die Choreografin Sonia Franken und der bildende Künstler Gonzalo Barahona verbinden Tanz und visuelle Kunst auf experimentelle Weise. Die tanzenden Körper sind menschlich. Doch Tiermasken geben ihnen den Anschein von mystischen Wesen. „Sie werden zu Skulpturen, Gemälden und Cartoons: Sie sind gleichzeitig Tier, Mensch und Ding“, teilt die Choreografin mit.

 „Captcha“ beschäftigt sich mit Intelligenz: „mit menschlicher und künstlicher Intelligenz und der Intelligenz natürlicher Systeme.“ Den Begriff der Schwarmintelligenz versinnbildlicht zum Beispiel eine Gruppe Fledermäuse, die zeigt, dass in der Natur seit Urzeiten in Netzwerken gearbeitet wurde – in Baumwurzeln, Insektenvölkern, den komplizierten Elementen des Klimas und in Fledermauskolonien“.  Was passiert, wenn die Fledermäuse aus der Natur in den technologiegesteuerten Lebensraum der Menschen  kommen, wie beide miteinnder kommunizieren, das ist Thema des Abends. Die Frage der Künstler heißt: „Wenn sich KI-Algorithmen weiterentwickeln und selbst entscheiden, welche Formen würden sie dann annehmen?“ Hatten vielleicht die Fledermäuse Recht?

Sa. 22. Oktober, 20 Uhr, Fabrik Heeder; Karten für 13 Euro (erm. 7,50 Euro) beim Kulturbüro unter www.krefeld.de/kartenreservierung - die Tickets gelten auch für das VR-Programm ab 18 Uhr.

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