Krefeld Fischelner Schützen: Noch keine Einigung

Krefeld · Nach dem Donnerstagtreffen aller Beteiligten bleiben laut CDU und Schützengesellschaft bezüglich der Durchführung von Brauchtumsveranstaltungen auf dem Marienplatz noch Fragen offen. Es seien keinerlei Zusagen gegeben worden.

 Bleibt noch ein Streitprojekt: der Umbau des Bunkers am Marienplatz.

Bleibt noch ein Streitprojekt: der Umbau des Bunkers am Marienplatz.

Foto: UG

Trotz des Runden Tischs zum Thema Bunkerausbau auf dem Marienplatz und Nutzung für Brauchtumsveranstaltungen wie das Schützenfest, seien noch viele Fragen offen, sagt Britta Oellers, stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion zu dem Treffen am vergangenen Donnerstag. Dazu gehören aus ihrer Sicht Fragen nach dem Platzbedarf für das Schützenzelt und nach der Größe des benachbarten Spielplatzes, wenn der zweite Rettungsweg über diese Seite geregelt werde. Das gestern veröffentlichte Fazit von Anja Caesar (Grüne), wonach sich das wichtige Brauchtum und die Entwicklung des Fischelner Zentrums nicht ausschlössen, habe sie doch sehr überrascht, erklärt Oellers.

"Anders als Frau Cäsar es glauben machen will, ist das Schützenfest noch nicht gerettet. Nach dem Runden Tisch müssen nun Gespräche geführt werden, beispielsweise mit dem Zeltaufsteller und Zeltwirt während des Schützenfestes", ergänzt Benedikt Lichtenberg, CDU-Vorsitzender und Ratsherr für Fischeln. Die CDU bleibe bei ihrer Meinung: "Solange die Durchführung des Schützenfestes in seiner jetzigen Form gefährdet ist, wird es unsererseits keine Unterstützung für die Bunker-Sanierung geben."

Auch die Bürger-Schützen-Gesellschaft Fischeln nahm "die einseitige Stellungnahme von Grünen- Ratsfrau Frau Anja Cäsar mit Erstaunen und einer Portion Fassungslosigkeit zur Kenntnis". Die Aussage, es gebe offenbar eine Einigung zwischen der Stadt, der Feuerwehr und vertretenen Vereinen sei inhaltlich falsch. Richtig sei, dass der Ortstermin vom 2. März nach Bekanntwerden der Pläne in der Bezirksvertretung Fischeln im November 2016 ein Informationsaustausch war, der den geladenen Vereinen erstmals die Möglichkeit geboten habe, Fragen zum Projekt an die Verwaltung der Stadt zu stellen. "Nach unserer Einschätzung wurden viele Fragen beantwortet, die Bedenken hierzu konnten aber nicht ausgeräumt werden. So blieben beispielsweise Fragen bezüglich der Spielplatzsituation und der veränderten Parkraumsituation auf dem Marienplatz offen", erklären die Schützen.

Von einer Einigung oder gar einem Durchbruch könne nicht die Rede sein, ergänzt Klaus Hess, Geschäftsführer der Fischelner Schützengesellschaft. "Hier ist Ratsfrau Anja Cäsar über das Ziel hinaus geschossen und hat dabei bewusst einen falschen Eindruck der Sachlage vermittelt. Eine Zustimmung zu einem Brandschutzkonzept unter Berücksichtigung der zu erwartenden baulichen Veränderungen wurde nicht erteilt. Ebenso wenig wurden Zusagen zu etwaigen Lärmschutzauflagen gemacht." Klarheit darüber, ob Brauchtumsveranstaltungen auch mit einer veränderter Bebauung abgehalten werden können, herrsche weiterhin nicht. Die Durchführung von Brauchtumsveranstaltungen auf dem Marienplatz sei bei Durchführung des Bunkerumbaus weiterhin und unverändert nicht gewährleistet.

Die Marienhof Fischeln Unternehmergesellschaft (UG) habe, so Mitinvestor Heiner Klinkhammer, die Baupläne vor der Darstellung auf der Donnerstagveranstaltung verändert und nachgewiesen, dass die Feuerwehr beim zweiten Rettungsweg auf den hinteren Hof fahren könne und dort zwei Aufstellflächen für Einsatzfahrzeuge habe; der Spielplatz bleibe davon unberührt. "Die Feuerwehr hat bei der Veranstaltung erklärt, dass sie so darauf verzichten könne, dass das Schützenzelt neun Meter Abstand von der Bunkerwand haben müsse; sechs Meter würden genügen", berichtet Klinkhammer. Dadurch müsse das Zelt auch nicht kleiner werden, sondern könne weiterhin in der maximalen Größe von 1125 Quadratmeter aufgestellt werden.

Auch bezüglich des Immissionsschutzes habe die UG umgeplant. Für die zwei Wohnungen im 3. und 4. Geschoss seien nun Fenster vorgesehen, die nicht geöffnet werden können und daher immissionsrechtlich keine Rolle mehr spielten. "Feuerwehr, Bauaufsicht, Umwelt- und Ordnungsamt haben gesagt, dass keine Verschlechterungen für etwaige Genehmigungen zu erwarten seien", so Klinkhammer.

Offen sei nur noch, ob Zelt, Vorschleuse, Toilettenwagen et cetera alle so aufgestellt werden könnten wie bisher. Daher sei für diese Woche ein Ortstermin mit allen Beteiligten angestrebt, um die Gegebenheiten durch Vermessung zu sichern. Allerdings hätten sich die Schützen dazu noch nicht gemeldet.

(RP)
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