Ammoniak-Lagerhalle vom Feuer verschont Feuerwehr konnte Katastrophe verhindern

Krefeld · Beim gestrigen Großbrand einer Lagerhalle auf dem Gelände des Düngemittelhersteller Compo in Krefeld konnte eine noch größere Katastrophe knapp verhindert werden. "Das Feuer hatte schon auf die hölzerne Fassade von Halle 4 übergegriffen", erklärt Einsatzleiter Dietmar Meißner.

Ein Tag danach: So sieht der Brandort aus
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In der benachbarten Halle lagerten großen Mengen des hochgiftigen und leicht brennbaren Ammoniaks. "Das war kurz vor knapp als wir das Feuer in Halle 4 unter Kontrolle hatten", gesteht Meißner. Ein Übergreifen des Feuers hätte zu einer hohen Explosionsgefahr und zu einer großen Gesundheitsgefährdung geführt. "Zum Glück stand der Wind richtig, das hat uns bei den Löscharbeiten sehr geholfen", fügt der Einsatzleiter hinzu.

THW und Abbruchunternehmen im Einsatz

Am heutigen Morgen sind immer noch 50 Feuerwehrleute im Einsatz. Meißner rechnet damit, dass seine Truppe noch zwei bis drei Tage im Einsatz sein wird. "Zurzeit versuchen wir, einzelne Brandnester ausfindig zu machen und diese zu löschen."

Dazu wird nun auch ein Abbruchunternehmen und das THW eingesetzt, die mit schwerem Gerät die verformten Stahlträger der Halle aus dem Feuer ziehen. "So können wir besser an die zwei großen Bandnester gelangen." So werde auch noch die Sperrung der Rheinbrücke auf weiteres aufrechterhalten.

Obwohl das Feuer unter Kontrolle ist, sollten die Anwohner in Uerdingen weiterhin die Fenster und Türen geschlossen halten. Das sei, so Meißner, aber eine reine Vorsichtsmaßnahme. Die Schadstoffmessungen würden weiter laufen. "Die Messungen haben bis jetzt ergeben, dass die untereste Schwelle zur Gesundheitsgefährdung deutlich unterschritten wurde", sagt Meißner. Der Russregen, der in Mündelheim niederging, führt Meißner auf die Holzverkleidung der Halle zurück.

Am Dienstagmorgen war im Krefelder Hafen in einer Lagerhalle für Düngemittel ein Feuer ausgebrochen. Die Rauchwolke des Großbrandes zog über weite Teile des Niederrheins. Das Löschen der Flammen kann nach Angaben der Feuerwehr noch Tage dauern. Aktuelle Informationen zum Brand finden Sie in unserem Live-Ticker.

(anch/jco)