Krefeld Fette Henn: SPD und CDU zur Kehrtwende der Grünen

Krefeld · Grünen-Spitze hat laut SPD versucht, die Entscheidung gegen ihre Hülser Bezirksvertreter durchzusetzen.

Der Beschluss der Grünen, einer Bebauung des mit ihren Stimmen beschlossenen Planverfahrens nördlich Fette Henn nicht mehr zuzustimmen, ändere nichts an der Fortsetzung der bisherigen "guten und vertrauensvollen Arbeit auf Basis der Koalitionsvereinbarung", erklärt Hans Butzen, SPD-Ratsherr und Hülser Bezirksvorsteher nach der entsprechenden Entscheidung der Grünen. Sowohl die SPD-Stadtratsfraktion als auch die Bezirksfraktion Hüls seien von der politischen Kehrtwendung allerdings "nicht erfreut".

Für Butzen ist der Ausstieg der Grünen "offenbar im Hinblick auf die Bundestagswahl erfolgt". Noch am vergangenen Wochenende habe in der Hülser Kooperation von SPD, FDP und Grünen Einigkeit darüber bestanden, nach der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit diverse Gutachten abzuwarten und danach über die genauen Rahmenbedingungen für eine mögliche Bebauung des Areals zu entscheiden. Die SPD werde an der Entwicklung des Bebauungsplanes 550 und der seit 40 Jahren bestehenden Ausweisung als Wohnbaufläche im Flächennutzungsplan festhalten. "Dass die Fraktionsvorsitzende der Grünen-Ratsfraktion selbst mit der Verbreitung falscher Behauptungen versucht hat, den Ausstieg der Grünen noch rechtzeitig vor der Bundestagswahl auch gegen die Hülser Grünen durchzusetzen, ist Hans Butzen und seinem Hülser SPD-Ratskollegen Martin Reyer nicht verborgen geblieben. Beide bedauern daher sehr, dass offenbar parteipolitisches Kalkül dazu dient, einen grünen und ökologischen Bebauungsplan für junge Familien zu verhindern", erklärt die SPD.

Die Hülser CDU-Fraktion begrüßt die Entscheidung der Grünen. "Wir hätten uns viele Diskussionen und viel Ärger der Anwohner sparen können, wenn die Grünen schon viel früher die Unsinnigkeit des B-Plans an der Fetten Henn erkannt hätten. Das Feigenblatt einer möglichen Bebauung der ehemaligen Gärtnerei zeigt jedoch die Wackeldackel-Mentalität der Grünen und ist wohl dem nahen Bundestagswahltermin geschuldet. Auch eine solche Variante wird es mit uns nicht geben", erklärt der Hülser Fraktions- und Parteivorsitzende der CDU, Timo Kühn. Seine Fraktion favorisiere nach wie vor eine maßvolle Bebauung im geplanten Wohngebiet Hüls-Süd-West.

(RP)
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