Denkmal in Krefeld FDP kritisiert den Zeitpunkt, an dem das Stadthaus verkauft werden soll

Krefeld · Der Landschaftsverband Rheinland hat in seiner aktuellen Publikation „Junges Denkmal im Blick“ die Bedeutung der Architektur in Krefeld allgemein und des Stadthauses im Besonderen betont.

 Die FDP kritisiert die Verkaufspläne für das Stadthaus.

Die FDP kritisiert die Verkaufspläne für das Stadthaus.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Für die Freien Demokraten ist der beabsichtige Verkauf des Stadthauses am Konrad-Adenauer-Platz ein Beispiel für eine unendliche Geschichte zum Nachteil der Kommune und der Steuerzahler. Gleichzeitig sei die Angelegenheit ein warnendes Beispiel für andere Immobilienprojekte der Verwaltung wie das Stadtwaldhaus.

Beiden denkmalgeschützten Gebäuden sei zu eigen, dass die Stadt die fachgerechte  Sanierung nicht stemmen könne, sagte Joachim C. Heitmann, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Rat der Stadt, am Montag. Das Bemühen der Stadt, das Stadthaus  zu veräußern, komme Jahre zu spät, meinte er. Der Eiermann-Bau habe weiter an Substanz verloren. Die Schuld geben die Liberalen dem früheren Baudezernenten Martin Linne und der damaligen Großen Koalition.

„Wir haben ein Deja-vu“, erklärte Heitmann. Schon vor Jahren seien Verwaltung und Politik zu der Erkenntnis gekommen, sich von dem Objekt zu trennen, wenn die Stadt es nicht sanieren könne. „Dann kamen Linne und seine Unterstützer in CDU und SPD auf die Idee, es selber zu versuchen, und verhedderten sich hoffnungslos im Dialog zwischen der Stadt als Unterer Denkmalbehörde und dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege.“

Nun sei die Stadt „wieder da, wo sie bereits einmal gestanden hat“: beim Verkauf des Objektes. „In der Zwischenzeit hat die Immobilie jedoch weiter gelitten, da die Stadt nur notdürftig ihrer Verpflichtung zur Instandhaltung als Eigentümerin des Denkmals nachgekommen ist“, sagte Heitmann gestern. „Wenn das Ganze etwas Gutes haben könnte, ist es die Erkenntnis, dass die Stadt sich nicht auch bei  den anderen Sanierungsfällen übernehmen sollte. Wir denken zum Beispiel an das Stadtwaldhaus, dessen Herrichtung ebenfalls zur Never-Ending-Story zu werden droht. Mit ungewissem Ausgang.“

Der Landschaftsverband Rheinland hat in seiner aktuellen Publikation „Junges Denkmal im Blick“ die Bedeutung der Architektur in Krefeld allgemein und des Stadthauses im Besonderen betont: „Die geschäftsführenden Direktoren der Verseidag, Hermann Lange und Josef Esters, ... hinterließen ein baukulturelles Erbe, das Krefeld bis heute internationale Aufmerksamkeit verleiht. Die Tradition, bedeutende Architekten mit der Planung wichtiger Bauten zu beauftragen, setzte sich in der Nachkriegszeit fort, wie insbesondere das ehemalige Verseidag-Verwaltungsgebäude (heute Stadthaus) Egon Eiermanns auf anschauliche Weise dokumentiert“, schreibt Autorin Nadja Fröhlich.

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