Denkmalschutz FDP will Zeitplan für Sanierung Stadthaus sehen

Krefeld · Die Sanierung des denkmalgeschützten Baus von Architekt Egon Eiermann hat für die Freien Demokraten weiterhin Vorrang. Die CDU sieht hingegen keine Perspektive für eine Einigung mehr.

 Das Stadthaus am Konrad-Adenauer-Platz ist sanierungsbedürftig: Über die Ansprüche des Denkmalschutzes streiten Stadt und Landschaftsverband Rheinland.

Das Stadthaus am Konrad-Adenauer-Platz ist sanierungsbedürftig: Über die Ansprüche des Denkmalschutzes streiten Stadt und Landschaftsverband Rheinland.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Sanierung des Stadthauses genießt für die Freien Demokraten weiterhin Priorität. Die Stadtverwaltung soll das Angebot der oberen Denkmalschutzbehörde beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) annehmen, um zu einem „zumutbaren Zeitplan“ für die Herrichtung des Egon-Eiermann-Baus als zentralen Verwaltungssitz zu kommen. „Die Sanierung des Stadthauses, soweit es unter Denkmalschutz steht, hat für die FDP-Fraktion weiterhin Vorrang“, erklärte FDP-Fraktionsvorsitzender Joachim C. Heitmann.

Laut Denkmalschutzgesetz entscheidet die Untere Denkmalbehörde (Stadt) im Benehmen mit dem LVR. „Deshalb sollte das Angebot des LVR, das Benehmensverfahren zu „verdichten“, um in absehbarer Zeit zu einer Benehmenserteilung zu kommen, mit der Maßgabe aufgegriffen werden, dass ein für die Stadt zumutbarer Zeitplan abgestimmt werden kann. Dazu gehört auch, dass eine abschließende Liste der zu behandelnden Fragen (Türen, Fenster, Fliesen) vereinbart wird“, sagte Heitmann.

Dem Landschaftsverband müssten die „Ewigkeitskosten“ mitgeteilt werden, die im Falle einer teilweisen beziehungsweise vollständigen Stilllegung auf die Stadt zukämen. Sie würden 300.000 Euro pro Jahr betragen. Eine sinnvolle und akzeptable anderweitige Nutzung oder eine Verkauf des Stadthauses sei jedenfalls der FDP-Fraktion bislang nicht plausibel dargelegt worden: „Die dazu erfolgten Andeutungen des Beigeordneten Martin Linne sind uns zu unverbindlich.“ Sollte sich aber keine realistische Perspektive ergeben, würde sich die FDP-Fraktion dem Verkauf nicht verschließen: „Denn im Falles eines Eigentümerwechsels gingen die Pflichten aus dem Denkmalschutz über, wobei ein Privater bei der Vergabe von Bauleistungen einen größeren Spielraum als die Stadt hätte.“

Dass der Konflikt zwischen Stadt und LVR in Sachen Denkmalschutz am Stadthaus noch entschärft werden kann, daran hegen große Teile in Politik und Öffentlichkeit Zweifel. Anfang des Monats wurde bekannt, dass sas Amt für Denkmalpflege im Rheinland darauf beharrt, dass die Stadt Krefeld für die Sanierung des Stadthauses eine Prüfliste von knapp 40 Posten abarbeiten muss. Der LVR weicht keinen Jota von seiner Linie ab, so viel wie möglich originale Substanz des Komplexes zu retten. Im Gegenteil, es kam sogar noch ein Punkt dazu. Die Stadt soll nach dem Willen des LVR nun etwa auch noch testen, ob die Originalverzinkung der Stahlfenster über eine schonende Reinigung mit behutsamer Teil-Entschichtung gerettet werden kann.

Dies berichten zuletzt die CDU-Ratsherren Philibert Reuters und Jürgen Wettingfeld über die jüngsten Gespräche zwischen Stadt und LVR zum Stadthaus. Die Ergebnisse haben die CDU bewogen, das Projekt Stadthaussanierung aufzugeben.

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