Krefeld FDP fordert Sanierungsplan für Schulen

Krefeld · Die Liberalen kritisieren auf dem Kreisparteitag unter anderem die Größe der neuen "Metropolregion Rheinland".

 Am Samstag beim Kreisparteitag der FDP im "Haus Mormels" in Bockum: Daniel Dick, Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Joachim C. Heitmann.

Am Samstag beim Kreisparteitag der FDP im "Haus Mormels" in Bockum: Daniel Dick, Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Joachim C. Heitmann.

Foto: TL

In den Augen der FDP liegt das zentrale Gebäudemanagement der Stadt am Boden. "Nach unserer Ansicht haben sich in der Stadtmitte dramatische Veränderungen ergeben. Es ist zwingend, dass leerstehende Läden zu Wohnungen umgebaut und dass endlich kriegsbedingte Baulücken in der Innenstadt geschlossen werden", sagte Joachim C. Heitmann am Samstag beim Kreisparteitag der FDP im "Haus Mormels" in Bockum. Das sei nicht einfach und verlange von einer Verwaltung wesentlich mehr Kreativität als auf der grünen Wiese Baurecht für Neubaugebiete zu schaffen, fügte der Fraktionsvorsitzende hinzu. Klasse statt Masse forderte Heitmann bei den geplanten Neubaugebieten in Hüls-Süd-West und Fischeln-Süd-West.

Laut Aussage der FDP macht es auch keinen Sinn, auf dem Gelände der ehemaligen Kasernen im Forstwald Neubausiedlungen wachsen zu lassen, denn solche Gebiete sollten als Fortsetzung vorhandener Baugebiete entstehen und sich in das jeweilige Ortsbild anpassen. Zumal beim Forstwald das Versprechen der Renaturierung des Geländes gegeben worden ist.

Heitmann packte beim Kreisparteitag gleich zahlreiche Themen konkret an und sprach Klartext: Dass die FDP richtungsweisende Schritte einleiten will, zeigten die beschlossenen Anträge. Sie zielen auf die Innenstadtbelebung ab. Dies soll durch studentische Wohnraumkonzepte entstehen. Zwar ist die Hochschule Niederrhein die viertgrößte Hochschule Deutschlands, aber die Studenten pendeln und leben nicht in Krefeld. Das soll sich mit entsprechenden Angeboten ändern, wobei Landesbauförderung zur Finanzierung genutzt werden und PPP-Konzepte eine Realisierung bringen sollen. Zudem soll sich die Stadtmarketingstrategie so entwickeln, dass junge Menschen in die Samt- und Seidenstadt ziehen und genauso Wohnraum für Senioren entsteht.

Ein weiterer Antrag betraf die geplante Hochspannungsleitung im Krefelder Westen. Die FDP wünscht sich eine detaillierte Vorstellung im Ausschuss. Heitmann beleuchtete des Weiteren die Situation zum Projekt "Gute Schule 2020", bei dem bislang ein Sanierungsplan für die Schulen fehlt und stellte die Frage in den Raum, wie es in Sachen schnelles Internet vorangehen soll, da es keine detaillierte Aussage der Verwaltung dazu gibt. Transparenz und öffentliche Kontrolle bezüglich des Kommunalbetriebs Krefeld, lokale Handlungskonzepte gegen Rechtsextremismus und Rassismus sowie nicht zuletzt die anstehenden Wahlen gehörten zu den weiteren Themen. Nicht zu vergessen die Ehrungen, bei denen unter anderem Ehrenvorsitzender Helmer Raitz von Frentz für 55-jährige FDP-Zugehörigkeit ausgezeichnet wurde.

Gastrednerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann nahm indes insbesondere die Metropolregion ins Visier. "Die Idee der Zusammenarbeit von Städten an sich ist richtig und wichtig, aber die Region Rheinland ist viel zu groß. Es ist an der Realität vorbeigedacht", sagte die stellvertretende Bundesvorsitzende der Liberalen. Immerhin handelt es sich dabei um 8,6 Millionen Menschen auf 12.000 Quadratkilometer. Strack-Zimmermann sieht hingegen große Chancen mit Blick auf die Kleinteiligkeit. Zusammenarbeit von Nachbarstädten, in diesem Fall von Krefeld und Düsseldorf, bietet in ihren Augen große Chancen. Der hohe Druck der Ballungszentren und der Wegzug aus ländlichen Gegenden bringt nach ihrer Auffassung ein dringendes Zusammenarbeiten mit sich. Die Städte wachsen viel zu schnell. "Das Wichtigste sind bezahlbarer Wohnraum und eine entsprechende Infrastruktur", betonte die Politikerin. Die Freien Demokraten wollen so in drei Kommunen Initiativen starten, die in diese Richtung arbeiten werden. Strack-Zimmermann hob hervor, dass es sich um keine Eingemeindung handele, sondern um ein "Ja" zur Zusammenarbeit.

(RP)
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