Krefeld FDP fordert mehr Transparenz bei Aufsichtsräten

Krefeld · Die Kritik von Joachim Heitmann entzündet sich an einem Posten von Planungsdezernent Linne.

Die FDP fordert, dass künftig auch die Beigeordneten der Stadtverwaltung angeben müssen, ob und welche Aufsichtratsposten sie wahrnehmen. "Es ist bei der Politik gängige Praxis, dass die Ämter und Funktionen öffentlich mitgeteilt werden", erklärte gestern FDP-Chef Joachim C. Heitmann. "Das Modell hat sich bewährt. Es wäre problemlos auf Beigeordnete übertragbar und würde für mehr Transparenz sorgen." Betroffen von so einem Vorgang wäre Krefelds Baubeigeordneter Martin Linne. Der Dezernent engagiert sich unter anderem bei NRW.Urban, der Nachfolgegesellschaft der Landesentwicklungsgesellschaft, die - laut FDP - eine immer größer werdende Rolle in Krefeld spielt. Heitmann: "Sie ist bereits beim Projekt Alte Samtweberei im Südbezirk, bei der Entwicklung des Neubaugebietes Fischeln Süd-West und möglicherweise auch bei der Wohnbebauung auf dem Gelände der Früheren Kaserne Forstwald eingebunden."

Parallel ist in der Krefelder Stadtverwaltung in diesem Punkten das Dezernat des Beigeordneten Linne federführend. "Die FDP hätte dessen Beziehungen zu NRW.Urban gerne erläutert", so der Partei- und Fraktionschef. "Nach den uns zur Verfügung stehenden Informationen im Bundesanzeiger vom Dezember 2016 gibt es eine NRW.Urban. Service GmbH, die die Funktion eines persönlichen Gesellschafters bei der NRW.URBAN GmbH &Co KG haben soll. Der Aufsichtsrat besteht aus sechs Personen, darunter auch Martin Linne. Da Aufsichtsräte nicht nur eine Überwachungsfunktion haben, sondern auch dem wirtschaftlichen Wohl der Gesellschaft verpflichtet sind, hätten wir es richtig gefunden, wenn uns Herr Linne über sein Engagement informiert hätte," erklärt Heitmann, der hier eine Parallele zur Beteiligung von Linne in der Jury sieht, die über die mögliche Veranstaltungshalle im Kesselhaus des Mies-van-der- Rohe Business Park zu befinden hatte. "Die Sachverhalte sind natürlich unterschiedlich, in beiden Fällen gibt es unseres Erachtens nach jedoch Grauzonen, in die sich leitende Mitarbeiter einer Verwaltung nicht begeben sollten", sagt der FDP-Politiker.

(RP)
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