„Crossover Burg Linn - Sport trifft Kultur“ Fantasy-Schreibwerkstatt ausgebucht

Krefeld · Der „Crossover Burg Linn - Sport trifft Kultur“-Tag litt unter dem miesen Wetter – dennoch gab es Highlights. Auffällig: Viele nahmen an den Fantasy-Schreibwerkstätten teil. Schriftsteller-Nachwuchs gibt es offenbar genug.

 Archäologisch und historisch spannend wurde es im Workshop mit dem römischen Salzhändler Salaru, der aus der Römerzeit berichtete.

Archäologisch und historisch spannend wurde es im Workshop mit dem römischen Salzhändler Salaru, der aus der Römerzeit berichtete.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Das Programm war schön, das Wetter mies: Der diesjährige „Crossover Burg Linn - Sport trifft Kultur“-Tag litt wie alle Veranstaltungen am Wochenende  unter dem Regen. Dennoch kamen nach Schätzungen der Veranstalter den Tag über rund 400 Teilnehmer – plus die Gäste der Veranstaltungen auf der Burg. Das Programm hätte mehr Zuschauer verdient:  In lebendigen Führungen und Workshops konnten Kinder Ausflüge in Krefelds römische Geschichte machen; das Thema Fantasy spielte – passend zur ersten Verleihung des Krefelder Preises für Fantastische Literatur am Samstag – eine große Rolle und war erfolgreich. Insofern war dieser elend verregnete Tag doch eine Bestätigung, dass die Stadt mit diesem  Preis einen glücklichen Griff getan hat: weil Krefeld mit Bernhard Hennen einen Bestseller-Autor beherbergt, weil die Stadt mit der Burg Linn über eine fabelhafte Fantasy-Kulisse verfügt und weil das Thema generationenübergreifend beliebt ist.

 Auch „Ponyreiten“ gehörte zum Crossover-Programm: Nachdem man ein eigenes Reittier gebastelt hatte, konnte man es bei einem Hindernislauf sowie einer Dressur-Kür testen.

Auch „Ponyreiten“ gehörte zum Crossover-Programm: Nachdem man ein eigenes Reittier gebastelt hatte, konnte man es bei einem Hindernislauf sowie einer Dressur-Kür testen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Recht eigentlich schuld am miesen Wetter ist nach eigenem Geständnis Jennifer Morscheiser, Leiterin des Museums Burg Linn. Sie habe sonst vor solchen Veranstaltungen im Kölner Dom eine Kerze fürs Wetter angezündet – diesmal nicht, prompt hat es den ganzen Tag geregnet. Sie hat dennoch mit Jens Sattler vom mitveranstaltenden Stadtsportbund den Fünf-Kilometer-Lauf  absolviert – schon deshalb, um den Streckenposten zu danken. „50 Schülerinnen und Schüler vom Vera-Beckers-Berufskolleg haben den ganzen Tag über tapfer als Streckenposten durchgehalten; das waren Helden“, schwärmt Morscheiser. Ihr Dank gilt auch 20 Mitgliedern der DLRG Ortsgruppe  Linn, die ehernamtlich als Helfer präsent waren.

 Auch Sport gehörte zum Crossover-Programm – das Foto zeigt Läufer der Zehn-Kilometer-Strecke. Starten konnte man auf Strecken über 5, 10, 25 oder 50 Kilometer.

Auch Sport gehörte zum Crossover-Programm – das Foto zeigt Läufer der Zehn-Kilometer-Strecke. Starten konnte man auf Strecken über 5, 10, 25 oder 50 Kilometer.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Bestens besucht waren ihr zufolge die Schreibwerkstätten des Fantasy-Bestsellerautors Robert Corvus. Er ist mit Romanen wie die  Schwertfeuer-Saga und als Perry-Rhodan-Autor hervorgetreten; seine Homepage zieren passend zur Fantasy-Düsternis Rabenköpfe – „corvus“ ist eben auch Latein und bedeutet Rabe. Der Name ist bewusst gewählt, der Autor heißt bürgerlich Bernd-Otto Robker.  Die Frage „Wie schreibe ich eine Fantasy-Geschichte?“ treibt junge Leute ganz offenbar um – was einmal mehr für die Anziehungskraft des Genres spricht. 

Zum Thema passend gab es eine Lesungsveranstaltung mit Anja Bagus (eine Steampunk-Autorin, die bei Fans des Genres mit ihren Aetherwelt-Romanen bekannt wurde), Diana Menschig, die unter dem Pseudonym Marie Buchinger schreibt, Sameena Jehanzeb, die ihre Romane gleich selbst illustriert, Christina Löw, die Märchen- und Fantasy-Elemente mit Phänomenen der Gegenwart wie Germany’s Next Topmodel kombiniert („Träume voller Schatten“) und Jennfer Benkau, die etwa im „Reich der Schatten“ klassische Fantasy-Kost vorgelegt hat. „Steam Punk“ meint übrigens eine Genre-Besonderheit, in der fantastische Elemente mit technischen Accessoires und der Kulisse des viktorianischen Zeitalter verknüpft werden – wer einen Blick in die (hervorragende) Serie „Carnival Row“ wirft, die zurzeit bei „prime video“ läuft, versteht sofort, was gemeint ist.

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