Krefeld Fall Zorn: Generalvikar spricht mit der Gemeinde

Krefeld · Nach der Protestwelle in der St.-Thomas-Morus-Gemeinde wegen der Zwangspensionierung von Pastor Günter Zorn hat der Generalvikar des Bistums Aachen, Andreas Frick, in einem Gespräch mit der Gemeinde erneut die Gründe für den Schritt erläutert.

Der Gemeinderat bekräftigt danach seine Kritik am Vorgehen des Bischofs und zeigte sich überzeugt, dass Zorn weiter eine wichtige Rolle in der Gemeinde spielen werde, kündigte aber auch an, auf die Bistumsleitung zuzugehen: "Alle Beteiligten und Betroffenen in Krefeld sind bemüht, mit einem Neuanfang den entstandenen Graben zwischen vielen Krefelder Katholiken und der Bistumsleitung in Aachen zu überwinden", heißt es in einer Erklärung des Gemeinderates.

Wie der Gemeinderat berichtet, hätten Generalvikar Frick und Domkapitular Schmitz in dem Gespräch erläutert, dass die Ursachen für die harte Linie gegenüber Zorn entgegen der Pressemitteilung des Bistums nicht ausschließlich in einer mangelnden Kooperationsbereitschaft Zorns im Pastoralteam lägen. "Vielmehr haben Differenzen zwischen Bischof Mussinghoff und Pastor Zorn, die weit in frühere Zeiten zurückreichen, zu der Zwangspensionierung geführt."

Ein Bistumssprecher betonte auf Anfrage, dass beide Punkte zur Zwangspensionierung Zorns geführt hätten und sich nicht ausschlössen: ein jahrelanges Zerwürfnis mit Zorn über die Gemeinde-Fusion, die Zorn stets abgelehnt hätte, und seine mangelnde Kooperationsbereitschaft im Pastoralteam der neu geschaffenen Pfarrei. Es sei auch darum gegangen, Pfarrei-Leiter Pfarrer Obst und das Pastoralteam zu schützen. Frick hat laut Bericht des Gemeinderates weiter gesagt, den Unmut und das Unverständnis der Gemeinde nehme man zwar wahr, könne dies aber bei der Durchsetzung der Entscheidung der Ruhestandsversetzung von Pastor Zorn nicht berücksichtigen. Der Gemeinderat beklagt, es entstehe der Eindruck, dass die Mitgestaltung des Gemeindelebens durch aktive Laien von der Bistumsleitung nicht gewünscht sei. Das Gedeihen der Pfarrei sei "aber nur durch eine Wertschätzung der Arbeit der Laien erreichbar". Die Gemeinde sei überzeugt, dass Zorn weiter eine wesentliche Rolle in der Gemeinde spielen und "nicht zuletzt seinen Beitrag zum Gedeihen der Gemeinschaft der fusionierten Pfarrei Heiligste Dreifaltigkeit leisten" werde.

(vo)
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