Krefeld Fall Mirco: Demo vor Gefängnis

Krefeld · Am Samstag wollen mindestens 1000 Demonstranten vom Krefelder Hauptbahnhof zum Gefängnis an der Steinstraße ziehen. Dort vermuteten die Organisatoren den mutmaßlichen Mörder von Mirco. Wie am Dienstag bekannt wurde, soll der mutmaßliche Täter jedoch nach Köln verlegt worden sein.

Trauerfeier für Mirco
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Foto: dapd

Die Organisatoren der Demo treten für ein "gerechtes Strafmaß" ein. Auch wenn der mutmaßliche Täter sich nicht in Krefeld befindet, soll die Demonstration trotzdem wie geplant stattfinden, da die Staatsanwaltschaft Krefeld ermittelt.

Auf dem Internetportal Facebook haben mehrere Nutzer zu einer "Demonstration für gerechtere Strafen bei Delikten an Kindern" für den kommenden Samstag, 14 Uhr, in Krefeld aufgerufen. Rund 1000 Internetnutzer haben bisher eine Zusage gegeben. Die Polizei richtet sich auf eine Großdemonstration ein, weil die Einladung per Internet derzeit massenhaft vervielfältigt wird. Zunächst wollen sich die Demonstranten vor dem Hauptbahnhof treffen und dann in Richtung Justizvollzugsanstalt Steinstraße ziehen. Dort saß der mutmaßliche Mörder von Mirco, der 45-jährige Olaf H. aus Schwalmtal, ein.

Keine Fahnen oder Transparente erlaubt

Die Polizei ist derzeit dabei, den Einsatz abzusprechen. "Wir können überhaupt noch nicht absehen, wie viele Demonstranten kommen. Nicht alle, die sich im Internet anmelden, werden tatsächlich kommen. Und nicht alle, die kommen, werden sich dort eintragen", sagt Polizeisprecher Dietmar Greger gestern.

Erst am vergangenen Wochenende hatten Rechtsextremisten in Viersen bei einer Kundgebung "Todesstrafe für Kinderschänder" gefordert. Bisher gibt es laut Polizei jedoch keine Hinweise, dass in Krefeld Rechtsextreme die Veranstaltung für ihre Zwecke nutzen wollen. Die Veranstalter machen sogar ausdrücklich darauf aufmerksam, dass bei der Demonstration keine Fahnen, Banner oder Transparente erlaubt sind. "Die Veranstaltung ist von Privatpersonen angemeldet, die keiner Partei angehören", sagt Polizeisprecher Greger.

Die Veranstalter fordern ein Strafrecht, das bei Delikten gegen Kinder härtere Sanktionen vorsieht. In der Einladungspost schreiben sie: "Ziel dieser Demonstration ist es, ein Zeichen im Allgemeinen zu setzen, für gerechte und ausreichende Strafmaßnahmen, bei Delikten an Kindern, Frauen und Wehrlosen, wie im zum Beispiel im Falle Mirco aus Grefrath. Straftäter mit solch einer Brutalität gehören nicht in unsere Gesellschaft und dürfen nicht geduldet werden.

Sie verdienen eine Strafe, die keine Lücken und Auswege beinhaltet. Diese Auswege und Möglichkeiten waren den Opfern nicht gegeben. Es werden Menschen teilweise härter bestraft aufgrund von Verstößen gegen steuerliche Pflichten oder bei Verletzung der Urheberrechte/Markenrechte."

(RP)
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