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Krefeld Fahrräder: 25 Prozent mit Mangel

Krefeld · Ab heute müssen Krefelder Radfahrer Bußgeld bezahlen, wenn sie im Rahmen der Aktionswoche "Fahrrad" mit Mängeln am Rad erwischt werden. In der vergangenen Woche kontrollierte die Polizei 424 Radfahrer.

 In Krefeld kontrollierte die Polizei in der vergangenen Woche 424 Radfahrer. Ab heute drohen auch Bußgelder bei Radmängeln.

In Krefeld kontrollierte die Polizei in der vergangenen Woche 424 Radfahrer. Ab heute drohen auch Bußgelder bei Radmängeln.

Foto: Thomas Lammertz

106 von 424 kontrollierten Fahrrädern hat die Krefelder Polizei in den vergangenen Tagen bei der "Aktionswoche Fahrrad" beanstandet. An sieben Schulen prüfte sie — 97 Räder hatten leichte, neun Räder schwere Mängel. In dieser Woche will die Polizei weiter kontrollieren und im Gegensatz zur ersten Woche auch Bußgelder kassieren.

"Fast jeder zweite Verunglückte in Krefeld ist ein Fahrradfahrer", sagt Rolf Rönsch, einer der fünf Verkehrssicherheitsbeamten der Krefelder Polizei. 2011 verletzten sich 329 Fahrradfahrer auf Krefelds Straßen. Damit bilden die Radfahrer einen Anteil von 42 Prozent der in Krefeld verletzten aktiven Verkehrsteilnehmer.

Um Mängel sofort zu beheben, bot die Polizei in der vergangenen Woche mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) den Fahrrad-Check an. Die Fahrräder wurden vor Ort überprüft, kleinere Schäden direkt behoben. "Am wichtigsten sind intakte Bremsen und intaktes Licht", erklärt Andreas Domanski, Vorsitzender des ADFC in Krefeld. "Vorderrad- und Hinterradbremse sind Pflicht, genauso wie Dynamo, Scheinwerfer und ein rotes Rücklicht.

Das Licht muss einwandfrei funktionieren, ein Wackelkontakt sollte behoben werden. Doch wegen solcher vermeintlicher Kleinigkeiten bringen nur die wenigsten ihr Fahrrad in die Werkstatt." Aus Domanskis Sicht ein Problem: "Für das Auto geben die meisten viel Geld aus — sobald es aber um das Fahrrad geht, ist jede kleine Reparatur zu teuer."

Gleichgültigkeit, wenn es um das Fahrrad geht — das beunruhigt auch Polizist Gottfried Wolters. Er sorgt sich vor allem um die Kinder: "Wir kontrollieren regelmäßig Fahrräder vor Schulen — jedes dritte Kinderfahrrad ist nicht in Ordnung." Sogar ein Fahrrad ohne funktionierende Bremsen sei dabei gewesen. "Die Verantwortung liegt bei den Eltern", betont Wolters. Seine Kollegen und er versuchen, durch Elternbriefe auf die mangelnde Sicherheit hinzuweisen.

Dabei ist auch wichtig, dass das Fahrrad die passende Größe für das Kind besitzt. Das bedeutet, dass es auf dem Fahrrad sitzend mit beiden Füßen auf den Boden kommt. Ist das nicht der Fall, muss das Kind in Gefahr vom Sattel springen.

Insbesondere bei Dunkelheit können sich Mängel am Fahrrad als Gefahr erweisen. Frontreflektor und Rückstrahler sowie reflektierende Reifen, Speichenreflektoren oder Speichenringe und Pedalrückstrahler sind vorgeschrieben. Zusätzlichen Schutz bietet ein Helm, der jedoch nicht verpflichtend ist. Trotzdem rät Wolters zum Kopfschutz: "Die schwersten Verletzungen bei Fahrradunfällen sind Kopfverletzungen."

Auch Ludger Op de Hipt rät zum Helm. Er ist der erste Helmträger, der in den Fahrrad-Check kommt: "Ich habe mich lange gedrückt, mit der üblichen Ausrede, wie blöd das aussehe. Aber dann dachte ich, im Rollstuhl sehe ich noch blöder aus."

(RP/ila)
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