Krefeld Fahrradfreundlichkeit: Krefeld rutscht auf hinteren Rang

Krefeld · Beim Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs belegt Krefeld bei den Städten über 200 000 Einwohner nur Platz 28 von 38.

Ein niederschmetterndes Ergebnis hat der "Fahrradklimatest" des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) für Krefeld ergeben. Rang 28 von 38 belegt Krefeld in der Umfrage — bei einer ADFC-Studie im Jahr 2003 hatte Krefeld noch Rang acht von 30 Städten belegt. Krefeld erreicht aktuell die Durchschnittsnote 4,17, 2003 wurde die Stadt noch mit einer 3,39 benotet. Spitzenreiter bei den Städten über 200 000 Einwohner ist Münster mit einem Schnitt von 2,61, Schlusslicht ist Wuppertal mit einem Schnitt von 4,55. Krefeld landete hinter Städten wie Oberhausen, Essen und Berlin, aber vor Düsseldorf, Köln und Duisburg.

80 000 Fahrradfahrer haben sich am fünften "Fahrradklimatest" des ADFC beteiligt. Auf 27 Fragen in fünf Kategorien konnten die Teilnehmer antworten, wie willkommen sie sich auf den Straßen ihrer Städte fühlen. 332 Städte haben die für die Wertung notwendige Mindestanzahl an eingeschickten Fragebögen erreicht, in der 240 000-Einwohner-Stadt Krefeld nahmen nur 140 Bürger teil, während es in Münster 640, in Köln sogar 1650 waren.

Besonders schlechte Noten erreichte Krefeld in der Umfrage in den Kategorien "Oberfläche der Radwege" (Note 5,23), "Ampelschaltung für Radfahrer" (5,15), "Führung an Baustellen" (5,07), "Stellenwert des Radverkehrs" (4,87), "Komfort beim Radfahren" (4,72), "Falschparker auf Radwegen" (4,96) und "Winterdienst auf Radwegen" (4,76).

Gute Ergebnisse erzielte Krefeld unter anderem in den Kategorien "Geöffnete Einbahnstraßen in Gegenrichtung" (Note 2,80), "Erreichbarkeit des Stadtzentrums" (2,94), "Zügiges Radfahren" (3,06), "Infrastruktur Radverkehrsnetz" (3,26) und "Wegweisung" (3,26).

Andreas Domanski Vorsitzender des Krefelder ADFC, sagt: "Die Ergebnisse bestätigen die Kritik, die wir an den Radwegen in Krefeld haben. Es fallen aber auch die positiven Krefelder Entwicklungen ins Gewicht." Er will jetzt in die Detailanalyse der Umfrage einsteigen.

Die Macher der Studie sehen insbesondere solche Städte auf dem aufsteigenden Ast, die in die Infrastruktur für Fahrradfahrer investiert haben. Jan Mücke, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sagt: "Viele Städte wurden in ihrem Engagement für die Radverkehrsförderung bestätigt. Und Städte, die erst am Anfang der Radverkehrsförderung stehen, werden zur Nachahmung motiviert."

Nicht nur Krefeld wird in der Studie schlechter benotet als in den Vorjahren. Die Durchschnittsbewertung verschlechterte sich im Vergleich zum letzten Fahrradklima-Test 2005: Die Radfahrer bewerteten ihre Kommunen insgesamt schlechter als vor sieben Jahren. Der ADFC-Bundesvorsitzende Ulrich Syberg sagte: "Wir nehmen an, dass sich in den letzten Jahren ein stärkeres Bewusstsein für die Probleme von Radfahrern gebildet hat."

(RP/rl)
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