Krefeld Fabel — Gericht entscheidet

Krefeld · Seit Februar 2006 liegt dem Düsseldorfer Landgericht die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft gegen CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel vor. Jetzt liegt der Gerichtsentscheid, ob die Anklage angenommen und das Hauptverfahren eröffnet wird oder nicht, beim Vorsitzenden Richter der zuständigen Strafkammer. In absehbarer Zeit soll die Entscheidung fallen. Dies erklärte Gerichtssprecherin Christina Schuster auf Anfrage der RP.

 CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel.

CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel.

Foto: RP, Thomas Lammertz

Die Vorwürfe wiegen schwer. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt neben Fabel den früheren Baudezernenten Klaus Lorenz und Ex-SPD-Unterbezirksgeschäftsführer Jochen Schmitt. Gemeinsam sollen sie daran mitgewirkt haben, dass der LEG 1,3 Millionen Mark Abwassergebühren erlassen wurden. Im Gegenzug sollen 520 000 Mark geflossen sein: auf Vermittlung von Fabel an den KEV, auf Vermittlung von Schmitt an einen Verein zur Förderung der Jugendarbeit. Fabel hat sich gegen diese Anschuldigung stets vehement gewehrt. Die Anklage basiere auf Spekulationen und belaste seine Person auf eine Weise, die nicht wieder gutzumachen sei.

Die Entscheidung des Gerichts wird die politische Landschaft in Krefeld beeinflussen. Lässt das Gericht die Anklage nicht zu, ist Fabel in Krefeld so stark wie nie. Er hätte die gründlichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft unbeschadet überstanden. Für seine Gegner wäre es damit wesentlich schwieriger, ihm unrechtmäßiges Verhalten vorzuwerfen. Die Entscheidung, wie lange Fabel Fraktionschef bleibt, läge allein in der Hand des 67-Jährigen. Und der hat auch in den letzten Monaten keine Zweifel aufkommen lassen, dass er die Fäden in der Hand behalten will.

Lässt das Gericht die Anklage allerdings zu und eröffnet es das Hautpverfahren, wird es für Fabel eng. Würde es die CDU hinnehmen, dass ihr Fraktionschef auf der Anklagebank sitzt? Der Widerstand gegen ihn ist in der Fraktion größer geworden. Dies zeigte sich zuletzt im November, als es bei einer Fraktionssitzung zu heftigen Diskussionen kam. Fabel hatte sich gegen den vom OB empfohlenen Klinikverkauf an Helios ausgesprochen und Sana als Partner befürwortet. Dafür erntete er offene Kritik. Auch in der CDU gibt es mittlerweile Mitglieder, die sich freuen würden, wenn Fabel auf der Anklagebank Platz nehmen müsste.

(RP)
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