Krefeld Fabel erhebt schweren Vorwurf gegen Dezernent

Krefeld · Hat sich Baudezernent Thomas Visser kaufen lassen? Im Bauausschuss sah sich der Dezernent wegen seiner Genehmigung von Häuserbauten im Landschaftsschutzgebiet am Steinrath unvermittelt mit einem entsprechenden Vorwurf des CDU-Fraktionsvorsitzenden Wilfrid Fabel konfrontiert. Visser habe, so Fabel, trotz negativer Stellungnahmen aller Ämter per Aktenvermerk entschieden, dass der Bau dreier Einfamilienhäuser zu genehmigen sei. Zudem sei es sehr ungewöhnlich, dass die Sache einen Tag vor Sitzung des Landschaftsbeirats, der die landschaftsrechtliche Befreiung erteilte, zu einer Eilentscheidung gemacht worden sei. "Damit war das Ding genehmigt", so Fabel. Auf dieser Grundlage sei auch der neue Antrag auf nur noch zwei Häuser genehmigt worden, obwohl die Flächen verschoben worden seien und daher eine neue Genehmigung nötig gewesen wäre.

Visser bestätigte seine Entscheidung per Aktenvermerk, zu der er nach wie vor stehe: "Ich kann genau solche Situationen in anderen Regierungsbezirken zeigen, wo so etwas genehmigt worden ist. Das ist nichts Ungewöhnliches und keine Einmaligkeit." Er akzeptiere, dass die Bezirksregierung das anders sehe, und begrüße, "dass wir solche Fälle jetzt zwei Jahre lang miteinander abstimmen". Visser bat ausdrücklich darum, die Sache zu einem offiziellen Vorgang zu machen, wenn bezüglich seiner Person ein Eindruck von Einflussnahme oder Illegalität entstanden sei. Er erklärte: "Mich hat keiner beeinflusst." In diesem Zusammenhang erwähnte Fabel auch das Foto einer Baumpflanzung im Stadtpark Fischeln, auf dem Visser unter anderem mit dem Bauträger Heinz Hambloch, und dem Krefelder SPD-Bundestagsabgeordneten Bernd Scheelen zu sehen sei. "Hambloch hat für die Familie Scheelen gebaut", sagte Fabel und fügte dann hinzu: "Das ist ja auch in Ordnung." Scheelen behielt sich per Telefonat rechtliche Schritte gegen Fabels Äußerung vor. Visser, Scheelen und Hambloch sind im Vorstand des Fördervereins Stadtpark Fischeln.

(RP)
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