Krefeld Experten kritisieren FDP-Idee zum Kunstverkauf

Krefeld · Der Vorschlag der Krefelder FDP, die Kunstwerke aus den Krefelder Museen an die Stadtwerke zu verkaufen und dann anzuleihen, hat viele Kritiker auf den Plan gerufen. Auf Anfrage unserer Zeitung sagte Andrea Defeld, Sprecherin des Bunds der Steuerzahler NRW: "Das ist aus unserer Sicht einfach Linke Tasche, Rechte Tasche und deshalb kein solider Weg des Sparens."

Und ein Sprecher des Deutschen Städtetags erklärte: "Für uns gibt es viele offene Fragen: Muss man ein solches Geschäft ausschreiben? Was bringt das unter dem Strich? Es müsste sehr sorgfältig geprüft werden, ob das nicht ein reiner Aktiv-Passiv-Tausch ist."

Auch aus Reihen der Krefelder Politik gab es gestern Reaktionen. Hans-Peter Kreuzberg, kulturpolitischer Sprecher der CDU, sagte: "Ich dachte eigentlich, die Kuh wäre vom Eis. Jetzt fängt die Debatte wieder an. Wenn das Geld wenigstens für kulturelle Zwecke ausgegeben würde, müsste man nachdenken. So dient es nur der Schuldentilgung. Das geht nicht."

Auch Ulrich Hahnen, SPD-Fraktionschef, kritisierte: "Die Stadtwerke Krefeld bewegen sich in einem sehr empfindlichen Markt. Eine Diskussion, die SWK habe Millionen Spielgeld auf der Kante um Kunst zu kaufen, aber andererseits bleiben die Preise nicht stabil, treibt unsere Kunden aus Verärgerung in die Arme anderer Anbieter". Gleichzeitig würde Krefeld in der internationalen Kunstszene wieder für negative Schlagzeilen sorgen. Verwundert zeigt sich Uli Hahnen über die "halbgaren Dementis", die aus den Stadtwerken und dem Rathaus gestern kamen.

"Dieser Vorschlag grenzt meines Erachtens schon an Nachrichten aus Absurdistan", meinte Köpke, Kreisvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbunds.

(RP/rl)
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