Bayer-Fußballer Frank Kirchhoff Ex-Profi eröffnet Krefelds erste Kältesauna

Krefeld · Projekt K hat Ex-Fußballprofi Frank Kirchhoff seine Geschäftsidee an der Oberdießemer Straße genannt und zusätzlich zu den Mietkosten für die Stickstofftanks allein 60.000 Euro für die Anschaffung des Geräts investiert.

 Frank Kirchhoff Tochter Alina steigt zu Demonstrationszwecken in die Kältetonne von Krefelds erster Kältesauna an der Oberdießemer Straße.

Frank Kirchhoff Tochter Alina steigt zu Demonstrationszwecken in die Kältetonne von Krefelds erster Kältesauna an der Oberdießemer Straße.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Wo ist es in Krefeld eisig kalt? In höheren Gefilden auf dem Egels- oder vielleicht auch Hülser Berg werden einige vermuten, anderen tippen womöglich auf das windige Ufer am Rhein in Uerdingen. Knapp daneben. Seit einigen Tagen liegt dieÖrtlichkeit im Projekt K an der Oberdießemer Straße 24. Dort herrschen an einem speziellen Ort minus 196 Grad Celsius.

Im Upper Dießem Komplex, den umgebauten Produktions- und Büroräumen des ehemaligen Textilmaschinenherstellers Schnitzler und Vogel, hat der frühere Uerdinger Fußballprofi Frank Kirchhoff – 86 Spiele (fünf Tore) zwischen 1985 und 89 – die erste Kältesauna Krefelds eröffnet. Und die arbeitet mit flüssigem Stickstoff, der auf 196 Grad heruntergekühlt wird. „Als ehemaliger Leistungssportler mit einem entsprechend ramponiertem Körper weiß ich, wie schmerzhaft sportliche Betätigung, die ja weiterhin wichtig ist, sein kann“, berichtet der 54-Jährige. „Ein, zwei Anwendungen in der Kältesauna haben bei mir zu einer deutlichen Linderung meiner Beschwerden geführt“; berichtet er.

Und so funktioniert es: Bei der Ganzkörperkryotherapie senkt die extrem kühle Luft von rund 150 Grad minus die Hauttemperatur. Der Körper reagiert mit einer Abwehrreaktion der Vasokonstriktion. Wenn die Behandlung und die Kältestimulation beendet sind, tritt der gegenteilige Vorgang der Vasodilatation in Kraft. Dieser ermöglicht, dass das Blut vollständig in die Bereiche zurückkehrt, aus denen es zuvor herausgedrückt wurde. Sobald der Klient die Kältekammer verlässt, spürt er möglicherweise einen Ansturm von Endorphinen, der bis zu vier Stunden anhält, sowie das Gefühl eines erhöhten Blutflusses durch die Extremitäten.

Projekt K hat Kirchhoff seine Geschäftsidee genannt und zusätzlich zu den Mietkosten für die Stickstofftanks allein 60.000 Euro für das Gerät investiert. „Dabei steht das K für Kryo – griechisch kalt –, Krefeld und Kirchhoff“, erklärt er, der er ansonsten als Gebäude- und Versicherungsmakler arbeitet. Zum Team der Kältesauna gehören auch seine Frau Anja, Tochter Alina und Sohn Leon. Als Einsatzfelder können sie sich den Leistungssport genauso vorstellen wie medizinische Anwendungen oder den Bereich Wellness/Beauty.

Seit der Aussage von Fußball-Nationalspieler Per Mertesacker nach dem Achtelfinalspiel bei der Weltmeisterschaft 2014, sich jetzt erst einmal in eine Eistonne zu setzen, ist diese Regenerationsmethode im Profifußball einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Borussia Dortmund und Red Bull Leipzig greifen unter anderem bereits darauf zurück. „Die enorme regenerative Wirkung ist bekannt“, weiß auch Fabian Illner, der Athletiktrainer der Fußballer des KFC Uerdingen.

Zweieinhalb bis drei Minuten dauert so eine Behandlung, die als Einzelanwendung mit 36 Euro zu Buche schlägt, im Abonnement aber auch für 20 Euro buchbar ist. Dabei werden die Kunden mit einem Bademantel, warmen Socken und Schuhen, Handschuhen und einer Mütze ausgestattet. „Das ist eine Art Schutzkleidung, um Gefrierbrand an den besonders gefährdeten äußersten Extremitäten zu vermeiden“, schildert Kirchhoff Details der Behandlung. „Haut, Bindegewebe werden straff und richtig schön“, ist das, was weibliche Nutzer nach einer Anwendung im Bereich Wellness loben.

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