Evangelischen Kirchenkreis Krefeld-Viersen Amt des Superintendenten wird hauptamtlich

Eine Sondersynode in Viersen hat sich für die Hauptamtlichkeit ausgesprochen. Burkhard Kamphausen scheidet im Juni aus.

 Superintendent Burkhard Kamphausen scheidet im Juni auf eigenen Wunsch aus dem Amt.

Superintendent Burkhard Kamphausen scheidet im Juni auf eigenen Wunsch aus dem Amt.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

(vo/b-r)) Einschneidende Neuerung im Evangelischen Kirchenkreis Krefeld-Viersen: Das Amt des Superintendenten wird ab Juli im Hauptamt wahrgenommen. So hat es die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Krefeld-Viersen bei einer Sondersitzung in Viersen beschlossen. Der amtierende Superintendent Burkhard Kamphausen wird sein Amt bis dahin aufgeben. Er tritt vorzeitig aus persönlichen Gründen in den Ruhestand. Die neue hauptamtliche Stelle wird bei der Landeskirche in Düsseldorf beantragt, erläuterte eine Sprecherin des Kirchenkreises auf Anfrage; es wird also keine Pfarrstelle im Kreis wegfallen.

Einziger Tagesordnungspunkt der Sitzung in Viersen war die Beratung über die „Wahrnehmung des Amtes einer Superintendentin/eines Superintendenten im Kirchenkreis im Hauptamt oder Nebenamt“. Die Abstimmung fiel relativ deutlich aus und ergab 92 Ja-Stimmen für das Hauptamt bei 22 Gegenstimmen und einer Enthaltung.

 Zur Einführug in die Debatte referierte Hans-Henning von Bassewitz vom Kreissynodalvorstand über die Unterschiede zwischen Haupt- und Nebenamt. Grundsätzlich erfordere die Größe des Kirchenkreises sowie die „unangenehmen Baustellen“ – gleichgültig ob die Tätigkeit im Haupt- oder Nebenamt wahrgenommen wird – einen hohen zeitlichen Einsatz. Einem externen Bewerber könne ein „Neubeginn mit frischem Wind“ gelingen, einem internen wären die Abläufe vertraut. Der größte Unterschied würde im zeitlichen Ablauf des Wahlverfahrens liegen.

Die von Burkhard Kamphausen moderierte Aussprache verlief engagiert und respektvoll. Schon in der Debatte zeigte sich ein Trend zugunsten des Hauptamtes ab: Viele Stimmen äußerten sich dafür, weil es eine stärkere Fokussierung auf gelungenes Management der kirchlichen Organisation erlaube, wie es beispielsweise Lars Tutt, Leitender Dezernent im Landeskirchenamt, formulierte. Andere Synodale wie Harald Ohlmeyer sprachen sich für einen späteren Umstieg auf das Hauptamt aus, damit drängende Probleme aktuell gelöst werden können.

Pfarrer Burkhard Kamphausen wurde 2009 Superintendent und 2016 im Amt bestätigt. Er ist Pfarrer an der Markuskirche in Krefeld-Fischeln und war vor 2009 acht Jahre als Assessor im Leitungsgremium des Kirchenkreises Krefeld-Viersen tätig. Kamphausen tritt bedächtig und nachdenklich auf – was zu seinem Amt passt, denn er kann den Gemeinden nichts befehlen. Er gebe Anregungen, umschrieb er im RP-Interview seine Rolle. Die wictigste Herausforderung der Kirche sieht er darin, „dass wir weiter nah bei den Menschen sind, dass wir wissen, was wir zu verkündigen haben und dass wir uns nicht zurückziehen in eine Wagenburg, sondern uns weiter gesellschaftlich und sozialpolitisch engagieren. Wir sind nach wie vor eine Kirche, die sich um die Welt auch kümmert.“ Kamp­hausen wurde 1956 in Mönchengladbach-Rheydt geboren. Nach seinem Theologiestudium in Wuppertal und Heidelberg und dem Vikariat in Goch ging er in den Hilfsdienst an der Markuskirche in Fischeln. Dort wurde er 1986 zum Pfarrer gewählt.

Die Synode hat regulär 139 Mitglieder: Synodalen. Sie vertreten 26 Gemeinden im Kirchenkreis Krefeld-Viersen mit 101.000 Mitgliedern. Der Kreis erstreckt sich auf ein Gebiet von Nettetal bis Krefeld und von Meerbusch bis Straelen.

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