Krefeld Es mangelt an ausgebildeten Theologen im Kirchenkreis

Krefeld · In der evangelischen Kirche übernehmen Laien verstärkt Predigtaufgaben. Sie erhalten in einer zweijährigen Ausbildung das nötige Rüstzeug für ihre Arbeit.

 Superintendent Burkhard Kamphausen

Superintendent Burkhard Kamphausen

Foto: LS

Vertreter der 26 Gemeinden des Evangelischen Kirchenkreises Krefeld-Viersen trafen sich am vergangenen Samstag in der Thomaskirche in Kempen. Im Laufe des Tages hatten die insgesamt 117 Delegierten ein straffes Programm zu bewältigen, da im Gegensatz zu sonstigen Jahren es 2017 nur diese eine Synode gab.

Es gab umfangreiche Berichte sowohl von Superintendent Burkhard Kamphausen als auch aus verschiedenen Bereichen. Es wurde der Stand zu einigen Arbeitsaufträgen aus vergangenen Synoden erläutert. Ein wichtiger Punkt, so Kamphausen, war die Pfarrstellensituation im Kirchenkreis. Insgesamt gibt es derzeit 62 Pfarrer. Es mangelt an ausgebildeten Theologen. Daher übernehmen in der evangelischen Kirche Laien Predigtaufgaben. In einer zweijährigen Ausbildung erhalten sie das nötige Rüstzeug für ihre Arbeit. Pfarrer Marc-Albrecht Harms betonte die Wichtigkeit dieser Arbeit. Die Ehrenamtler setzen andere Schwerpunkte, die sehr wertvoll seien. Langfristig wird es Kooperationen verschiedener Gemeinden geben müssen. Sorge bereitet dem Kirchenkreis weiterhin die unklare finanzielle Situation. Es fehlt seit einigen Jahren durch die Umstellung des Finanzsystems an verlässlichen Zahlen, was eine Planung der Arbeit schwierig macht. Nach einer Diskussion über die Möglichkeit, überhaupt einen Haushalt für 2018 zu erstellen, wurde dennoch ein Auftrag erteilt.

Positiv fiel die Bilanz des Reformationsjahres aus. Hauptthema des kommenden Jahres soll angesichts des Endes des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren und der heutigen politischen Weltlage der Frieden sein. Auf Nachfrage der Rheinischen Post bestätigte Superintendent Kamphausen im Pressegespräch, dass auch im hiesigen Kirchenkreis die Einbeziehung anderer Gottesdienstformen denkbar sei. Es gebe wie in früheren Jahren Einflüsse zum Beispiel durch Christen mit anderen Herkunftsländern. Dies sehen er und Harms durchaus positiv. Wichtig sei es, sich gemeinsam auf den Weg zu machen und zusammenzubleiben.

Neu besetzt wurde die Stellvertretung des ersten Synodalältesten. Diese übernimmt nun Helmtrud Beisler aus Meerbusch-Lank. Rüdiger Leibauer aus Grefrath wurde zum Stellvertretenden des dritten Synodalältesten gewählt. Zunächst nicht neu besetzt wurde die Stelle des ersten stellvertretenden Superintendenten. Der bisherige Amtsinhaber Michael Windhövel war vor wenigen Wochen im Oktober unerwartet früh gestorben. Sein Nachfolger soll bei der nächsten Synode in 2018 gewählt werden.

(RP)
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