Krefeld Erstmals Eishockey an einer Grundschule

Krefeld · Das Arndt-Gymnasium und die Grundschule Horkesgath haben eine Eishockey-Kooperation im Schulsport geschlossen. Ziel ist es, den Viertklässlern den Sport auf dem Eis näher zu bringen und gezielt den Nachwuchs zu fördern.

 Jeden Samstag ab 7 Uhr stehen Dirk Leven und Dieter Eberlein (hinten links) mit den Grundschülern auf dem Eis der Werner-Rittberger-Halle. Über diese Kooperation freut sich vor allem Arndt-Direktor Harald Rosendahl (hinten rechts).

Jeden Samstag ab 7 Uhr stehen Dirk Leven und Dieter Eberlein (hinten links) mit den Grundschülern auf dem Eis der Werner-Rittberger-Halle. Über diese Kooperation freut sich vor allem Arndt-Direktor Harald Rosendahl (hinten rechts).

Foto: Samla

Wenn es in Krefeld um Eishockey geht, wird dies mit den Krefeld Pinguinen oder dem KEV'81 in Verbindung gebracht. In der Seidenstadt gibt es aber auch eine große Anzahl an Hobby- und Schulmannschaften, die sich im Breitensport auf dem Eis tummeln. Bestes Beispiel ist das Arndt-Gymnasium, wo es seit nunmehr 32 Jahren eine Eishockey- AG gibt. In diesem Jahr meldet das Gymnasium bei den Schulmeisterschaften, die heute und morgen ausgetragen werden, sogar erstmals in allen vier Wettkampf-Kategorien jeweils eine Mannschaft. Jetzt ist das Gymnasium in Sachen "Eishockey an Schulen" noch einen Schritt weiter gegangen: Im Herbst letzten Jahres kam der Gedanke auf, auch schon Grundschüler auf das Eis zu bekommen. Und mit der Grundschule Horkesgath wurde sehr schnell ein passender Partner gefunden, der im Einzugsgebiet des Gymnasiums liegt.

"Die Vorstellung eines Konzepts, eine Eishockey-Kooperation zwischen zwei Schulen einzugehen, fand bei allen beteiligten Seiten uneingeschränkte Zustimmung", sagt Dieter Eberlein, der seit 16 Jahren als verantwortlicher Trainer den Schülern des Arndt-Gymnasiums die Möglichkeit verschafft, Eishockey zu spielen, ohne Mitglied eines Vereins zu sein.

Schnell wurden Fördermittel für den Schulsport in Krefeld beantragt und neue Ausrüstungsgegenstände gekauft. Danach ging es am Horkesgath in die 4. Klassen, um für die neue Kooperation zu werben. Mitte Januar war es so weit. Auch wenn die Trainingszeit am Samstagmorgen um sieben Uhr recht früh war, fanden sich zehn Horkesgath-Schüler in der Werner-Rittberger-Halle ein, um die ersten Gehversuche auf dem Eis zu wagen. Von Beginn an wurden den Grundschülern die Grundlagen beim Schlittschuhlaufen in Kombination mit Hockeyschläger und Ausrüstung beigebracht. "Die sind alle quasi ins kalte Wasser oder besser gesagt aufs kalte Eis geschickt worden. Aber die Kleinen machen ihre Sache echt gut und sind mit Begeisterung dabei", freut sich Eberlein über den Erfolg nach inzwischen sieben Trainingeinheiten. Wichtig sei nicht nur, dass die Schüler erhebliche Fortschritte auf dem Eis machen, sondern auch viele weitere elementare Sachen dabei erlernen. Auf dem Eis gehe es eben kontinuierlich zur Sache, und da sei es hilfreich, im Team zusammenzuarbeiten, um ein gemeinsames Ziel zu erarbeiten.

Dieter Eberlein hat entscheidenden Anteil, dass am Arndt so erfolgreich Eishockey als Schulsport vermittelt wird: "Ich bin vom damaligen Direktor Hans-Peter Kreuzberg angesprochen worden, weil mich die Arbeit mit Jugendlichen im Breitensport reizte", erinnert sich Eberlein an seine Anfänge. Stolz ist er vor allem darauf, dass bei der eigentlich kostenintensiven Sportart keinerlei weitere Kosten für die Schüler bei der freiwilligen AG entstehen. "Das ist heutzutage sehr selten, aber wir werden da vom Sport- und Bäderamt auch sehr gut unterstützt", sagt Eberlein. Immerhin ist es ihm gelungen, durch seine Arbeit Schüler mit hohem Leistungswillen und nicht zuletzt dem Engagement der Eltern über den Umweg Schule doch noch den Weg in den Leistungssport zu ebnen.

Demnächst gibt es neben dem morgendlichen Samstagstraining mit den Horkesgath-Grundschülern auch abends einmal in der Woche eine Stunde Theorie, wo es um Eishockeyregeln und Grundlage für Spielzüge und Spielabläufe geht. "Es ist für alle Beteiligten eine Win-Win Situation, wo der Nachwuchs gezielt gefördert wird", sagt Arndt-Direktor Harald Rosendahl, der die Kooperation auf einem sehr guten Weg sieht.

(RP)
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