Krefeld / Mönchengladbach Erben heuerten Auftragskiller an

Die Polizei hat den Mordfall an der 75-jährigen Fischelnerin Beate S. aufgeklärt. Am 16. März war die als vermögend geltende Frau in ihrer Wohnung von einem Auftragskiller aus Mönchengladbach mit bloßen Händen erwürgt worden. Auftraggeber waren die Alleinerben der Seniorin.

Drei Tatverdächtige im Alter von 29 bis 43 Jahren hat die Polizei festgenommen, sie sitzen in Untersuchungshaft. Nach Angaben der Mordkommission handelt es sich dabei um ein Ehepaar aus dem Kreis Heinsberg und einen Bordellbetreiber aus Mönchengladbach.

Der Leiter der Mordkommission Gerd Hoppmann sagte, das Ehepaar habe den 29-jährigen Bordellbetreiber angestiftet, die Frau zu töten, um an das Erbe der Rentnerin zu kommen.

Die 40 Jahre alte Ehefrau sei als Alleinerbin eingetragen gewesen. Sie sei für das Opfer wie eine Tochter gewesen. Die Rentnerin sei in der Vergangenheit mit dem Vater der 40-Jährigen befreundet gewesen. Der Auftragsmörder hatte laut Polizei von dem 43-jährigen Ehemann der Alleinerbin für seine Tat 23.000 Euro erhalten.

Beate S. war sehr wohlhabend, war oft in Spielhallen unterwegs und die Polizei ging zunächst von Raubmord aus. Zeugen hatten nur knapp vor der Tat zwei junge Männer gesichtet. Doch auch eine großangelegte DNA-Reihenuntersuchung brachte die 40-köpfige Mordkommission nicht weiter.

Am 18. Mai deutete die Polizei in einer Pressemeldung an, dass sie völlig neuen Spuren nachgeht. "Wir suchen die Nadel im Heuhaufen, und überlegen, ob wir nicht bisher im falschen Heuhaufen gesucht haben", hatte Leiter der Mordkommission Gerd Hoppmann erklärt. "Wir werden nicht aufgeben und werden alles kriminalistisch Mögliche tun, um die Täter zu fassen — und wenn es Hintermänner gibt, dann auch diese", sagte Hoppmann. Die Mordkommission wurde von 40 auf 13 Mitglieder reduziert.

Nun die Wende: Es war Auftragsmord.

(rl)
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