Trinkwasser in Krefeld Entwarnung für Hülser - Gesundheitsamt gibt Trinkwasser frei

Krefeld · Die Enterokokken-Baterien, die bei Routine-Kontrollen entdeckt worden waren, saßen offenbar nur in einer technischen Anlage und sind nicht ins Leitungsnetz gelangt. Dies gab das Gesundheitsamt am Sonntag bekannt.

 „Es gab zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bürger“: Dirk Hagenräkel vom  Gesundheitsamt.

„Es gab zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bürger“: Dirk Hagenräkel vom  Gesundheitsamt.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Entwarnung für die Hülser: Ihr Trinkwasser ist nicht mit Bakterien belastet. Die Enterokokken, die bei Routinekontrollen entdeckt worden waren und eine Warnung an die Öffentlichkeit augelöst hatten, waren lediglich in einer Druckerhöhungsanlage nachzuweisen und sind nie ins Netz und in die Wasserleitungen zum Verbraucher gelangt. Dies teilte am Sonntagmittag Christof Epe, Geschäftsführer der Netzgesellschaft Niederrhein (NGN), bei einer Pressekonferenz von NGN und dem Krefelder Gesundheitsamt mit.

„Wir können eine klare Entwarnung bezüglich des Enterokokken-Befundes geben“, erklärte Epe.  An zwölf Stellen im Hülser Trinkwassernetz  hat die NGN in den vergangenen Tagen in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Proben genommen und im Labor untersuchen lassen. An keiner einzigen gab es neue Befunde von Enterokokken. „Rückblickend hat es also zu keinen Zeitpunkt eine Gefahr für die Bürger gegeben“, erläuterte Dirk Hagenräkel, Experte des Krefelder Gesundheitsamtes. Da dies am Mittwoch jedoch noch nicht abschätzbar war, gab es vorsorglich eine Warnung für die Hülser Bürger, ihr Trinkwasser nur abgekocht zu sich zu nehmen. „Wir tun mehr für die Kontrolle, als in der Trinkwasserverordnung vorgeschrieben ist“, berichtet Uwe Linder, Geschäftsführer der NGN. „Wir haben hohe Qualitätsstandards.“

Die zentrale Trinkwasserversorgung in Hüls erfolgt aus einer einzigen Trinkwassertransportleitung, durch die jährlich circa zwölf Millionen Kubikmeter Wasser gefördert werden. Durch ein Schiebersystem gibt es die Möglichkeit, die Wasserversorgung mit anderen Stadtteilen zu verbinden, was jedoch im Normalfall nicht geschieht. In jedem Fall sei also nur der Stadtteil Hüls betroffen gewesen.

Enterokokken sind überall in der Natur auffindbar, unter anderem im Darm von Schnecken und Würmern. „Es könnte also sein, dass eine fäkale Verunreinigung vorlag“, erläutert Hagenräkel. Enterokokken seien aber nicht zwangsläufig gesundheitsgefährdend für den Menschen. Es gibt sie auch in gutartiger Form. Um welche Variante der Bakterien es sich in diesem Fall handelt, ist noch unklar und wird weiterhin im Labor überprüft. „Da jedoch keine weiteren Befunde vorliegen, ist es im Endeffekt auch nicht relevant“, schließt Hagenräkel.

Für Hülser gilt daher: Alle Vorsichtsmaßnahmen gegen verunreinigtes Wasser sind nicht mehr nötig, da die Enterokokken nie in die Leitungen zum Verbraucher gelangten. Sie können das Wasser aus dem Hahn wieder ganz normal trinken und benutzen.

Christof Epe bewertet die Funktionstüchtigkeit des Monitoring-Systems als erfolgreich. „Wir sind froh, dass unser Verfahren so gut greift, und haben jetzt, da eine Entwarnung ausgesprochen werden kann, ein positives Gefühl.“ Wie die Enterokokken in die Druckerhöhungsanlage gelangen konnten, ist noch nicht geklärt. Uwe Linder erklärt, wie weiter vorgegangen wird: „Wir arbeiten nach dem Ausschlussprinzip alle Möglichkeiten ab. Sämtliche Schächte wurden überprüft, und es wurden keine offenen Stellen gefunden. Es wird  weitere Untersuchungen geben, doch es kann sein, dass die Ursache nie festgestellt wird.“

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