Krefeld Entsetzen über Duisburger Pläne

Krefeld · Der Duisburger Hafen will direkt an der Krefelder Stadtgrenze ein Container-Terminal errichten. Krefelds Politiker sind über die Pläne entsetzt. Sie befürchten mehr Belastungen für Krefeld und Konkurrenz für den eigenen Hafen.

Die Bagger waren bereits aktiv, haben das Gelände baureif gemacht. Im Dezember, bestätigt Duisport-Sprecher Bernd Reuther, wurden im Auftrag der Hafengesellschaft "Strauchwerk entfernt, Mulden zugekippt und wilde Müllkippen entsorgt". Die Hafen Rheinhausen GmbH, eine Tochter der Duisburger Hafengesellschaft Duisport, will ein Containerterminal bauen — direkt an der Stadtgrenze zu Krefeld. Vor einem Monat erwarb sie von der DB Netz AG die Schienenanschlussverbindung auf Krefelder Stadtgebiet bis zur Duisburger Stadtgrenze. Die Genehmigung zum Betrieb des Terminals nach dem Bundeseisenbahngesetz steht noch aus.

Ginge es nach der Stadt Krefeld, würde diese Genehmigung niemals erteilt. In einer fünfseitigen Stellungnahme an die Bezirksregierung Düsseldorf sieht die Stadtverwaltung massive Probleme durch den geplanten Bau. Sie befürchtet Lkw-Mehrverkehr durch Uerdingen. Grund: Noch fehlt eine Straßenverbindung von der Dahling-straße zur L473, der Verlängerung der Nordtangente. Ob sie jemals gebaut wird, ist ungewiss; einen entsprechenden Förderantrag hat die Stadt Duisburg kürzlich mangels Geld zurückgestellt. "Insofern fordert die Stadt Krefeld, ab der L473 die Erschließung ausschließlich über Duisburger Stadtgebiet abzuwickeln", heißt es in der Stellungnahme von Krefelds Baudezernent Thomas Visser. In der gestrigen Sitzung des Planungsausschusses unterstützten die Politiker die Stellungnahme. Sie soll nun, unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch den Krefelder Stadtrat, an die Bezirksregierung geschickt werden.

Mehr Verkehr, mehr Lärm

Der Investor sieht bei der Verkehrsanbindung vor, dass die Lkw vom Terminal aus in westlicher Richtung erst auf die Dahlingstraße fahren, dann, auf Krefelder Stadtgebiet, auf die Dorfstraße weiter über die Straßen "Am Kreuz" und "Rheinhausener Straße" und auf dieser zurück zur L 473 n auf Duisburger Gebiet.

Auswirkungen würde das Terminal auch auf den Schienenverkehr haben. Denn die Gleiserschließung des Terminals erfolgt nahezu ausschließlich auf Krefelder Stadtgebiet. "Die einseitige südliche Anbindung der geplanten Anlage im Bahnhof Uerdingen wird durch ein- und ausfahrende Rangierbewegungen zu Veränderungen im DB-Fahrbahnbetrieb führen und damit insgesamt zur Verschlechterung der Umweltbedingungen auf Krefelder Stadtgebiet beitragen", schreibt Krefelds Baudezernent. Er rechnet mit erheblichen Lärmbelastungen für die Anwohner. Daneben könnte die zusätzliche Frequenz der Trasse negativen Einfluss auf den Wunsch Krefelds nach einer S-Bahn-Verbindung haben.

In Duisburg ist der Gegenwind gegen den Bau gering. Zwei Dutzend Einwände gingen bis zum Ende der Einspruchsfrist ein.

(RP)
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