Krefeld Elfrather See ist jetzt olympia-tauglich

Krefeld · Die neue Startanlage für den Rudersport erlebt in diesen Tagen bei der Deutschen Kleinbootmeisterschaft ihre Feuertaufe. Die 150.000 Euro teure Investition sichert den Standort als Wettkampfstätte mit internationalem Anspruch.

 Die neue, 150.000 Euro teure Startanlage kam gestern bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften auf dem Elrather See zum ersten Mal bei einem Wettkampf zum Einsatz. Olympiasiegerin Lisa Schmidla etwa startete auf der Bahn 3 in ihren Vorlauf.

Die neue, 150.000 Euro teure Startanlage kam gestern bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften auf dem Elrather See zum ersten Mal bei einem Wettkampf zum Einsatz. Olympiasiegerin Lisa Schmidla etwa startete auf der Bahn 3 in ihren Vorlauf.

Foto: Samla

Wer an diesem Wochenende am Elfrather See einen Parkplatz sucht, der wird es nicht einfach haben. Denn auf den Parkplatzanlagen rund um das Gewässer stehen noch bis zum Sonntag Fahrzeuge aus dem gesamten Bundesgebiet. Geht es nach den Ruderern des Crefelder Ruderclubs (CRC), dann wird dieses Szenario sich dort künftig mindestens einmal im Jahr abspielen. Möglich macht dies eine rund 150.000 Euro teure Investition, die der CRC, die Stadt Krefeld (aus der Sportpauschale) und das Land NRW gemeinsam gestemmt haben: für eine neue Startanlage. "Die neue Anlage genügt höchsten internationalen Ansprüchen", sagt der CRC-Vorsitzende Christoph Lüke. "Theoretisch könnten wir damit sogar den Ruderwettbewerb bei Olympischen Spielen ausrichten."

Dabei sieht die so gelobte technische Gerätschaft nicht sonderlich spektakulär aus. Es sind flexibel aufbaubare schwimmende Kunststoffplatten, die wie ein Bootssteg in den See hinaus ragen. Das Material hat den Vorteil, dass die Platten ganzjährig im See lagern können und von langer Haltbarkeit sind. Und die verhältnismäßig unkomplizierte Montage lässt es zu, die Ruderstrecken ohne großen Aufwand in ihrer Länge zu variieren.

Aus dem bis zu 130 Meter langen Hauptsteg, der den kompletten Elfrather See überspannen kann, ragen dabei Platten wie einzelne Finger heraus, die die 13,5 Meter breiten Bahnen kennzeichnen. Diese Finger sind in ihrer Länge verstellbar, so dass darin sowohl die kleinen Boote wie die Einer als auch die riesigen Achter Platz finden. "Dadurch ist gewährleistet, dass jedes Boot exakt die Streckenlänge von 2000 Metern zurücklegen kann. Zwischen dem Einer und dem Achter ist ein Längenunterschied von etwa zehn Metern. Bei der alten Anlage hieße das, dass die Achter zehn Meter weniger fahren würden. Das ist bei kleineren Veranstaltungen wie unserer eigenen Reibekuchenregatta in Ordnung, aber bei Wettbewerben mit internationalen Maßstäben nicht zulässig", erläutert Lüke.

Solch große Wettbewerbe, das ist es auch, was der CRC künftig regelmäßiger ausrichten möchte. Den Anfang machen in diesen Tagen die Deutschen Meisterschaften, Ruderhöhepunkt in 2017 sind jedoch die Europameisterschaften der Junioren, die vom 20. und 21. Mai auf dem Elfrather See ausgetragen werden. Vom Gelingen der EM wird für den CRC ziemlich viel abhängen: "Der Weltruderverband hat uns zugesagt, dass wir uns dann um jeden World-Cup, jede Europa- und sogar jede Weltmeisterschaft im Rudern bewerben dürfen", erzählt Christoph Lüke. Seine Mitstreiter vom CRC wollen sich dazu nach der EM zusammensetzen und überlegen, ob der kleine Club eine solche Herausforderung auch tatsächlich stemmen kann - die jetzige DM und die EM im Mai organisieren fast ausschließlich Ehrenamtler. "Unser Ziel ist, künftig in jedem Jahr ein großes Event auf dem Elfrather See auszurichten", sagt Lüke. Dafür nehmen die Ruderer dann auch die Parkplatzknappheit in Kauf.

(RP)
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