Krefeld Eklat im Westen: Bebauungsplan abgelehnt

Krefeld · Die Bezirksvertretung West hat es einstimmig abgelehnt, einen Einleitenden Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplans 780 für den Bereich südlich der Geldernschen Straße und östlich des Neuen Weges aufzustellen. Hintergrund: Die Bezirkspolitiker befürchten, dass durch neu hinzukommende Wohnbebauung die Gewerbebetriebe in der Nähe – darunter der überaus beliebte "Nordbahnhof" – gefährdet sein könnten. Auch der im Kaiser-Wilhelm-Park beheimatete Verein Rasensport befürchtet Behinderungen.

Die Bezirksvertretung West hat es einstimmig abgelehnt, einen Einleitenden Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplans 780 für den Bereich südlich der Geldernschen Straße und östlich des Neuen Weges aufzustellen. Hintergrund: Die Bezirkspolitiker befürchten, dass durch neu hinzukommende Wohnbebauung die Gewerbebetriebe in der Nähe — darunter der überaus beliebte "Nordbahnhof" — gefährdet sein könnten. Auch der im Kaiser-Wilhelm-Park beheimatete Verein Rasensport befürchtet Behinderungen.

Viktor Furth, Wirt des Nordbahnhofs, hat einen Anwalt beauftragt, die Pläne der Stadt unter die Lupe zu nehmen. Der Anwalt, der sein Gutachten in der Sitzung vorgestellt hat, wirft der Stadt handwerkliche Fehler vor. Es fehle an "Erforderlichkeit" für den B-Plan, die Grenzen des Gebietes seien "falsch abgegrenzt", der Plan stelle die Weichen für Konflikte, weil er auf die "Entstehung einer städtebaulich unerwünschten Gemengelage und damit für die Störung einer vorhandenen städtebaulichen Ordnung" gerichtet sei.

Auch die Politik reagierte geschlossen voller Misstrauen auf die Beschlussvorlage der Stadt. Für die SPD sagte Klaus-Dieter Menzer: "Ich bin nur bereit, weiter darüber zu reden, wenn man sagt, dass dem Nordbahnhof und dem Verein Rasensport als funktionierendem Sportverein in ihrer Ausübung kein Haar gekrümmt wird." Für die CDU erklärte Barbara Ritters: "Wir möchten weder den Nordbahnhof antasten noch den Verein Rasensport, der eine hervorragende Arbeit macht. Aufgrund der Informationen, die wir bisher haben, lehnen wir den Plan ab." Für die FDP sagte Günther Porst: "Ich fordere die Verwaltung auf, endlich mal im Rahmen einer Vorlage diese Dinge zu klären. Ohne eine Klärung der Sachverhalte sind wir handlungsunfähig." Hans-Josef Ruhland (CDU) zweifelte offen die Kompetenz der Planungsverwaltung an: "Im Hauptausschuss soll eine rechtsverbindliche Auskunft nicht durch die Planungsverwaltung, sondern durch das Rechtsamt vorgelegt werden. Der Planungsverwaltung traue ich nicht genügend Rechtskenntnis zu."

Lothar Szymczak, Vorsitzender von Rasensport, beklagte, dass er sich nicht ausreichend informiert fühle: "Ich bin auch ein bisschen erschrocken drüber, dass ich das auch alles nur hinten herum mitbekommen habe, keiner hat mit uns gesprochen."

Die Vorlage wird nun dem Hauptausschuss vorgelegt.

(RP/ac)
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