Krefeld Eiserner Rhein – die Alternativen

Krefeld · Die Industrie- und Handelskammer unterstützt den Antrag des CDU-Fraktionsvorsitzenden Wilfrid Fabel, eine Umgehungsstrecke für den so genannten Eisernen Rhein um Krefelds Zentrum herum zu bauen.

Krefeld: Eiserner Rhein – die Alternativen
Foto: TL/bsen

Krefelds CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel bekommt Rückendeckung durch die Industrie- und Handelskammer. Deren Verkehrsreferent Wolfgang Baumeister begrüßte gestern im RP-Gespräch den politischen Vorstoß Fabels für eine neue Bahnstrecke entlang der A 52 und A 44, um 80 000 Krefelder langfristig vom Lärm des Güterverkehrs auf der historischen Trasse des so genannten Eisernen Rheins zu entlasten. Diese Verbindung von Duisburg Hafen über Krefeld Hauptbahnhof zum Nordseehafen Antwerpen soll in den kommenden Jahren wieder belebt werden, um den zunehmenden Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern.

Krefeld: Eiserner Rhein – die Alternativen
Foto: Busch, Franz-Heinrich sen.

Fabel hat in einem Brief Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer aufgefordert, seine ablehnende Haltung zum Neubau einer Bahntrasse entlang der A 52 im Raum Mönchengladbach aufzugeben. "Dafür sollten sich alle politischen Kräfte stark machen. Nur dann bleibt die Option erhalten, später auch Krefeld mit einer Umgehungsstrecke zu entlasten", erklärte Baumeister.

Er kündigte an, dass die Mitglieder des IHK-Verkehrsausschusses am Mittwoch, 24. Oktober, in Berlin sowohl mit Bundestagsabgeordneten als auch dem Minister und Vertretern seines Ministeriums zusammentreffen, um die Thematik Eiserner Rhein zu besprechen und im Sinne des Natur- und Umweltschutzes, der Wirtschaft und der Menschen in der Region zu positiv beeinflussen. Mit auf die Reise geht auch der Chef des Hafens von Antwerpen. Er werde nachdrücklich schildern, wie sich das Güteraufkommen in den kommenden Jahren entwickele. Der Containerumschlag stieg zum Beispiel von 16,5 Millionen Tonnen im Jahr 1990 auf aktuell rund 200 Millionen Tonnen. Fabels Vision von einer neuen Bahnstrecke sei natürlich noch zu untersuchen und zu planen. Gleichwohl lägen bereits Vorschläge unter anderem der Ingenieurgruppe IVV GmbH & Co KG sowie des Büros Vössing GmbH mit dem Titel Masterplan Schiene Krefeld seit 2010 in den Schubladen. Die Fachleute sind dieselben, die im Auftrag des Landes die Wirtschaftlichkeit eines Neubaus an der A 52 im Raum Mönchengladbach nachgewiesen hätten.

Von einer neuen Bahnstrecke südlich um Krefelds Zentrum herum wären in erster Linie die Städte Willich und Meerbusch, aber auch die Stadtteile Oppum, Linn und Uerdingen betroffen. Der Güterverkehr würde entlang einer der Autobahnen zu der bestehenden Nord-Süd-Verbindung von Neuss über Meerbusch Osterath, Krefelds Osten nach Duisburg führen. Die Gutachter kamen seinerzeit zu dem Ergebnis, dass die Variante entlang der A 44 Vorteile gegenüber der Variante A 52 habe. Die Kosten wurden für die Alternative A 44 mit rund 350 Millionen Euro beziffert. Für die Alternative A 52 wurden fast 400 Millionen Euro ausgewiesen.

(RP)
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