Kommunalpolitik Krefeld „Ein paar Strafanzeigen pro Jahr“: Erfahrungen eines Kommunalpolitikers

Muss man einen Hang zur Selbstdarstellung haben, um in die Kommunalpolitik zu gehen? Oder doch mehr Idealist sein, der sich für die Gemeinschaft engagiert? Worauf kommt es an, was ist schön, was schrecklich? Wir baten den langjährigen SPD-Ratspolitiker Jürgen Hengst um eine Plauderei aus dem Nähkästchen. Hier sein Bericht.

 „Wenn jemand dreimal bestimmte Zusagen nicht einhält, dann muss man sagen: Das war’s, jetzt ist Essig“: SPD-Ratsherr Jürgen Hengst, berichtet aus seinen Erfahrungen als Kommunalpolitiker. Er ist seit1994 Ratsmitglied.

„Wenn jemand dreimal bestimmte Zusagen nicht einhält, dann muss man sagen: Das war’s, jetzt ist Essig“: SPD-Ratsherr Jürgen Hengst, berichtet aus seinen Erfahrungen als Kommunalpolitiker. Er ist seit1994 Ratsmitglied.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

„Kommunalpolitik macht nicht mal so nebenbei. Es gibt nur Sekt oder Selters, ganz oder gar nicht. Ab einer bestimmten Ebene ist es sehr zeitintensiv. Wer in einer stabilen Zweierbeziehung mit Familie lebt, der hat Glück gehabt. Man weiß ja, dass viele private Beziehungen über die Politik kaputtgegangen sind; das ist auf Bundesebene sicher dramatischer, das gib es aber auch auf kommunaler Ebene. Politik ist eine Belastung für jede Beziehung.  Ich weiß aus meiner langjährigen Ehe, dass diese an der Seite eines Politikers dem Ehepartner viel abverlangt – die ständigen Telefonate, die häufig auch von meiner Frau angenommen und geführt werden. Termine. Die ständige Verfügbarkeit und Abwesenheit führt dazu, dass die politische Tätigkeit für die Partner alles andere als gemütlich ist. Ohne das Verständnis und die Mitarbeit meiner Frau wäre meine Arbeit in diesem Umfang nie möglich gewesen.